Krimi/Thriller
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[Rezension] Der Totschläger

Der Totschläger

Der Totschläger von Chris Carter ist der fünfte Band aus der Hunter & Garcia-Reihe und ist (mal wieder) nichts für zarte Gemüter. Dieser Umstand zieht sich ganz offenbar durch alle Bücher der Reihe – ich finde das jetzt aber nicht soo schlimm.

Der Totschläger

Robert Hunter & Carlos Garcia 5

Chris Carter

Detective Robert Hunter erhält auf dem Revier einen merkwürdigen Anruf. Er soll eine bestimmte Internetadresse aufrufen und was er dort sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren. Ein Mensch wird gefangen gehalten und er, Robert Hunter, soll darüber entscheiden, wie dieser Mensch sterben soll – er hat zwei Todesarten zur Auswahl. Anschließend kann er mit verfolgen, wie genau das passiert, wenn auch in etwas abgewandelter Form. Spätestens als die Leiche des Gefangenen gefunden wird, ist klar, dass es sich um keinen Fake gehandelt hat. Aber das war erst der Auftakt zu einem wahrhaft grausigen Spiel.

Ich empfehle Ihnen, sich für eine Todesart zu entscheiden, Detective, denn eines kann ich Ihnen versprechen: Die Alternative wäre ungleich schlimmer. Der Totschläger, S. 13

Mein Eindruck:

Spannend, grausig und mit überraschenden Erkenntnissen

Schwierige Tätersuche

Wie schon in den vorherigen Bänden ist Chris Carter nicht zimperlich, wenn es um die Beschreibungen von Todesarten geht. Kein Detail bleibt mir als Leser erspart, aber das gilt auch für die Ermittlungsarbeit, die in diesem Fall wirklich schwierig ist. Wonach sucht man auch, wenn man so gar keinen Anhaltspunkt hat, wer der Täter ist, warum die Opfer zu Opfern wurden? Der Originaltitel „One by One“ passte übrigens deutlich besser, denn totgeschlagen wurde bei all den grausigen Todesarten tatsächlich niemand. Lange Zeit tappen Hunter und Garcia vollkommen im Dunkeln und stochern im Nebel herum, ohne irgendetwas Greifbares zu finden.

Welche Hilfe?

Das ändert sich auch nicht, als die hübsche Michelle Kelly vom FBI leihweise  zum Team stößt – außer genügend Informationen dazu, wie man seine Identität im Internet verbirgt, trägt sie aber eigentlich nicht viel zum Fall bei. Dieses Schicksal teilt sie sich aber mit anderen Personen in den  vorherigen Bänden. Die Serie lebt von grausigen Mordfällen und den Ermittlern Robert Hunter und Carlos Garcia – und ich finde davon lebt sie verdammt gut.  An der wirklich sehr überraschenden Auflösung ist sie jedenfalls nicht beteiligt und  am ziemlich epischen Showdown auch nicht.

Die Untiefen des Internets

In Der Totschläger spielt auch das Internet eine große Rolle, oder mehr die Internetnutzer. Sie stimmen letztendlich darüber ab, ob jemand lebt oder stirbt und wie dieser jemand stirbt. Dabei schauen dann alle zu und ich denke, dass so etwas genau so passieren kann. Es gibt schon genügend Filmchen im Netz, gepostet von Mördern oder untätigen Schaulustigen, in denen man Menschen beim Sterben zusehen kann. Manches davon ist sicher wichtig um z.B. auf besonders grausame Polizeiwillkür aufmerksam zu machen – aber das meiste davon ist einfach nur eklig, brutal und grausam.

Die Untiefen in uns

Trotzdem gibt es da Millionen Klicks drauf und ich fürchte, daran wird sich auch nichts ändern. Aber im Grunde bin ich ja nicht besser – denn ich lese bevorzugt Thriller in dieser Art. Gut, sie sind erfunden, aber im Grunde erfreue ich mich ja damit auch an dem Leid anderer. Sicher, an dem fiktiven Leid von fiktiven Personen und reales Leid von realen Personen hat eine vollkommen andere Wirkung auf mich. Aber  steckt nicht in jedem von uns auch so eine Art von Voyeur? Eine Art  „Online-Sensations-Tourist“? Ich denke auf diese Seite in uns müssen wir sehr aufpassen.

Mein Fazit:

Der Totschläger  steht seinen Vorgängern in nichts nach und ist hochgradig spannend und sehr grausam. Allerdings ist er, wie auch die anderen Bände der Reihe, nichts für Leute mit schwachen Mägen oder Nerven.

<b>Buchinfos</b>
  • Titel: Der Totschläger
  • Originaltitel: One by One
  • Autor: Chris Carter
  • Übersetzer/in: Sybille Uplegger
  • Verlag: Ullstein Verlag
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2014
  • ISBN: 978-3-548-28576-4
  • Form: gebunden,  464  Seiten
  • Preis: 9,99 €
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2 Kommentare

  1. Joshua Friedrichs sagt

    Hallöchen, ich liebe Ihre Rezensionen,
    es gibt glaub ich ein kleines Verlinkungsproblem, der 7. Band, der Totmacher ist mit der Totschläger verlinkt. 😊

  2. Hallo, vielen Dank für Ihr Lob und für den Hinweis mit der fehlerhaften Verlinkung.
    Jetzt sollte, zumindest was Chris Carter anbelangt, alles richtig verlinkt sein.

    Liebe Grüße
    Tina

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