Krimi/Thriller
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[Rezension] Kalte Asche

Kalte Asche

Kalte Asche ist der zweite Teil der David-Hunter-Reihe rund um den forensischen Anthropologen David Hunter. Gott sei Dank hat er seinen Beruf ja dann doch nicht an den Nagel gehängt. Ich finde ja, man kann sicher jeden Band auch für sich alleine lesen – die persönliche Entwicklung von David Hunter bekommt man aber halt erst mit, wenn man die Bücher der Reihe nach liest und für mich macht diese Entwicklung einen entscheidenden Teil des Charmes bei Serien aus.

Kalte Asche

Simon Beckett

David Hunter ist weiterhin als forensischer Anthropologe unterwegs zu den verschiedensten Tatorten in Großbritannien. Auf dem Rückweg von einem Fall ereilt ihn schon der nächste Anruf – auf einer kleinen, beinahe einsamen, Insel wurde eine schwer verbrannte Leiche gefunden. Da alle anderen Ermittlerteams bei einem großen Unglücksfall im Einsatz sind, soll Hunter erst einmal hinfahren und sehen, ob es nicht vielleicht doch nur ein Unfall war. Also reist er, wenn auch widerwillig, nach Runa und nimmt die Leiche in Augenschein und weiß beinahe sofort, dass es sich nicht um einen Unfall handelt. Dann ändert sich plötzlich dramatisch die Wetterlage und er sitzt nicht nur fest, sondern die ganze Insel ist plötzlich von der Außenwelt abgeschnitten. Kein Telefon, kein Strom – nur ein Haufen Insulaner, die scheinbar alle etwas zu verbergen haben und es geschieht ein weiterer Mord.

Bei entsprechenden Temperaturen brennt alles. Holz. Kleidung. Menschen. Ab 250° C fängt Fleisch Feuer. Kalte Asche, S. 7

Mein Eindruck:

Auf einer einsamen Insel festzusitzen ist kein Traum…

Inselleben

Wieder hat es Dr. David Hunter in eine kleine, verschworene Gemeinschaft verschlagen. Dieses Mal ist es eine kleine Insel und auch hier sieht ihn nicht jeder gerne – das scheint Simon Becketts Lieblingsthema zu sein.  Aber es bietet natürlich auch eine Superkulisse für einen spannenden Thriller. Ich denke auf einer Insel ist man noch viel mehr aufeinander angewiesen und „übersieht“ vielleicht auch bewusst so manche schlechte Angewohnheit der Nachbarn und misstraut Außenstehenden eher. Dazu kommen in diesem Fall noch eine unwirtliche Landschaft, die natürliche Abgeschiedenheit einer Insel und ein katastrophales Wetter. Daraus lässt sich ganz viel machen und Simon Beckett nutzt dieses Potenzial auch gut.

Falsche Fährten

Passend zum Sturm schwanke ich immer zwischen diversen Verdächtigen hin und her und vielleicht bin ich einfach zu naiv, aber auf den/die Täter und den Hintergrund der Tat bin ich nicht gekommen. Im Grunde gibt es ja auch mehr als ein Verbrechen, mehr als einen Täter und durchaus verschiedene Motive – von daher ist mir meine Naivität auch gar nicht peinlich. Ich bin den diversen falschen Fährten auf den Leim gegangen, war von der Auflösung überrascht und noch mehr vom Ende nach dem Ende. So sollte ein guter Thriller für mich sein. Gut zu wissen, dass der nächste Teil der Reihe ja schon auf meinem kleinen Stapel ungelesener Bücher auf mich wartet.

Angenehmes und störendes

Angenehm fand ich, dass David Hunters Vorgeschichte dieses Mal nicht so ausufernd thematisiert wurde und auch sein derzeitiges Privatleben nicht so viel Raum einnahm. Gelegentlich hat er seine Freundin offenbar genauso vergessen, wie ich. Was mich immer noch stört, sind diese merkwürdigen Cliffhanger nach dem Motto „wenn er gewusst hätte, was in dieser Nacht noch passieren würde, dann …“ Ich finde, das hat eher Schulaufsatzniveau und passt so gar nicht zum vorherrschenden Schreibstil. Aber im Vergleich zum ersten Band ist es entweder weniger geworden oder es ist mir nicht mehr so oft aufgefallen.

Mein Fazit:

Kalte Asche ist ein gelungener Thriller mit falschen Fährten, überraschenden Erkenntnissen und einer ziemlich gruseligen Kulisse. Für mich eine deutliche Steigerung zum ersten Teil und ein Anreiz, die Serie weiter zu lesen.

<b>Buchinfos</b>
  • Titel: Kalte Asche
  • Originaltitel: Written in Bone
  • Autor: Simon Beckett
  • Übersetzer/in: Andree Hesse
  • Verlag: rororo
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2008
  • ISBN: 978-3-499-24195-6
  • Form: TB, 432 Seiten
  • Preis: 9,99 €
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<b>David Hunter</b>

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