Krimi/Thriller
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[Rezension] Die Chemie des Todes

Die Chemie des Todes

Die Chemie des Todes von Simon Beckett gehört überall zu den hochgelobten Thrillern, an denen man nicht vorbeikommt. Bei mir hat es allerdings etwas länger gedauert, bis ich mir das Buch dann endlich zugelegt habe – ich bin nicht unbedingt von der schnellen Truppe. Außerdem gibt es so viele Bücher – wer kann da schon immer alles lesen?

Die Chemie des Todes

Simon Beckett

David Hunter war Englands bester forensischer Anthropologe, aber ein Unfall, bei dem seine Familie ums Leben kam, lässt ihn innehalten und noch einmal von vorne starten. Dieser Neubeginn führt ihn in das kleine englische Dorf Manham, wo er den Posten des Landarztes übernimmt. Eine Weile funktioniert auch alles gut – bis zwei Jungen die übel zugerichtete Leiche einer jungen Frau finden. Chief Inspector Mackenzie kommt bei dem Fall nicht wirklich weiter und bittet Hunter um Hilfe. Der ziert sich eine Weile, arbeitet aber am Ende dann doch mit der Polizei zusammen, vor allem weil noch eine zweite Frau verschwunden ist.

Nach einer weiteren Kurve entdeckte ich das eigentliche Dorf, das so versteckt lag, bis man förmlich darüber stolperte. Die Chemie des Todes, S. 12

Mein Eindruck:

Ein Neuanfang klappt nicht immer

David Hunter

David Hunter sucht sich für den Neuanfang eine kleine Landarztpraxis in Manham, Norfolk aus, die dringend eine Hilfe braucht um wieder zur Ruhe zu kommen. Aber sein Ruf als forensischer Anthropologe folgt ihm auch hierhin und so wird er, eher widerwillig, in eine Mordermittlung einbezogen. Ich finde seine Zerrissenheit wird sehr anschaulich geschildert und als Leser kann man seine Gefühle gut nachempfinden. Seinem Status im Dorf hilft das auch nicht unbedingt, denn als klar wird, dass der Täter jemand aus dem Dorf sein muss, gerät Hunter auch in den Fokus der Dorfgemeinschaft. Er ist und bleibt „der Zugezogene“ und schon dieser Umstand macht ihn verdächtig.

Die Dorfgemeinschaft

Auch diese Dorfgemeinschaft schildert Simon Beckett sehr akribisch und bildhaft. Sie spaltet sich in zwei, drei Gruppen auf, die alle vom eher merkwürdigen Dorfpfarrer Scarsdale angestachelt werden. So übertrieben dieser Dorfpfarrer zu Beginn der Ermittlungen geschildert wird, so schnell verschwindet er auch wieder in der Versenkung und hat keinen weiteren Einfluss auf das Geschehen, obwohl es nicht bei diesem einen Opfer bleibt. Schade eigentlich, denn aus dieser Figur hätte man einen passenden Gegenspieler zu Hunter machen können.

Klischees

Schade fand ich auch etliche wohlbekannte Klischees in der Geschichte. Natürlich verliebt sich David Hunter endlich neu und natürlich wird genau diese Dame auch ein Opfer des Entführers. Ja, war zu erwarten… Eher nervig als spannend fand ich diverse Cliffhanger nach dem „wenn ich geahnt hätte, dass….“-Motto. Das hat der Roman nicht nötig, denn auch wenn er eher gemächlich daherkommt, baut sich gegen Ende die erwartete Spannung auch ganz ohne solche Sätze auf. Bis dahin ist er allerdings eher etwas für geduldige Leser – die es ja eben auch gibt. Ich werde auf jeden Fall auch den zweiten Teil lesen, denn nun ist die Hauptfigur ja ausführlich eingeführt und so bleibt dann eventuell mehr Zeit für den eigentlichen Fall.

Mein Fazit:

Die Chemie des Todes ist vielleicht nicht der “Spannungsknüller”, den ich nach den unzähligen begeisterten Rezensionen erwartet habe, aber es ist ein solider, gut geschriebener, Krimi mit Thriller-Elementen. Ich werde auf jeden Fall an David Hunter dran bleiben.

<b>Buchinfos</b>
  • Titel:     Die Chemie des Todes
  • Originaltitel: The Chemistry of Death
  • Autor: Simon Beckett
  • Übersetzer/in: Andree Hesse
  • Verlag:  rororo
  •  Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr:     2007
  • ISBN:     978-3-499-24197-0
  • Form: TB,  432  Seiten
  • Preis: 9,99 €
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<b>David Hunter</b>

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