Krimi/Thriller
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[Rezension] Liebe mich, töte mich

Liebe mich, töte mich

Liebe mich, töte mich stammt aus der Feder von Jennifer Hillier. Ich weiß gar nicht genau warum, aber ich habe ständig das Gefühl, ich müsste die Autorin kennen? Ich habe mich ein bisschen schlau gemacht, aber keines ihrer vorherigen Bücher ist bisher auf deutsch erschienen – keine Ahnung, warum sie mir so bekannt vorkommt. Allerdings werde ich sie sicherlich im Auge behalten.

Liebe mich, töte mich

Jennifer Hillier

Vor vierzehn Jahren verschwand Georgina Shaws damals beste Freundin Angela Wong nach einer Party und niemand wusste, was mit ihr passiert ist. Die Polizei fand trotz intensiver Suche keine Spur von ihr und musste irgendwann ihre Bemühungen einstellen. Aber nach einer neueren entsetzlichen Entdeckung wird Georgina, die von allen Geo genannt wird, verhaftet und später wegen Beihilfe verurteilt. Entsetzen und Abscheu über das, was geschehen ist, machen sich im Heimatort der Mädchen breit.

Der Prozess wurde von der Presse nur am Rande erwähnt. Das ist gut, denn es bedeutet weniger öffentliche Aufmerksamkeit und weniger Journalisten. Gleichzeitig ist es auch schlecht, denn man fragt sich doch, wie scheußlich ein Verbrechen heutzutage sein muss, um es in die Schlagzeilen zu schaffen. Liebe mich, töte mich, S. 7

Mein Eindruck:

Wie kann man einen Killer lieben?

Geschichte mit Sogwirkung

Liebe mich, töte mich ist ein Buch, dass bei mir recht schnell eine gewisse Sogwirkung entfaltet hat. Einerseits war ich entsetzt und schockiert über das, was ich da las – aber ich gleichzeitig so fasziniert von den Geschehnissen, das ich das Buch trotzdem kaum aus der Hand legen konnte. So unvorstellbar ich das alles fand, bin ich mir sicher, dass es genauso irgendwo passieren könnte – oder schon passiert ist.

Vergangenheit und Gegenwart

Die Geschichte pendelt zwischen der Gegenwart und der Zeit vor Angelas Ermordung hin und her, dadurch kann man die Freundinnen, ihr Verhältnis zueinander aber auch ihre Charaktereigenschaften recht gut kennenlernen. Die Beziehung der Mädchen war recht kompliziert und Angela war nicht immer unbedingt die liebenswürdigste Person. Als Calvin James, ein manipulativer Psychopath, dazu kommt läuft alles aus dem Ruder.

Manipuliert und benutzt

Geo war grundsätzlich auch nicht das netteste Mädchen, aber vermutlich war sie zu Beginn der ganzen Sache sehr naiv.. Die Dinge, die sie  tat kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen und auch die Gründe, aus denen sie das alles tat bleiben mir vollkommen unverständlich. Trotzdem tat sie mir schon ein bisschen leid, denn eigentlich wurde auch sie ja nur benutzt und sie scheint Calvin James absolut hörig gewesen zu sein. Auch Jahre danach ist sie das wohl immer noch.

Jahre im Gefängnis

Ein anderer Teil Geschichte handelt von Geos Gefängnisaufenthalt, zu dem sie ja verurteilt wurde. Diesem Teil kann ich am wenigsten abgewinnen. Er erinnert mich vor allem an die TV-Serie Orange is the New Black und dem was da geschah. Allerdings zeigt sich hier wie perfekt Geo in der Lage ist, Dinge aus der Vergangenheit  zu verdrängen und sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Aber wie gesagt – diesen Teil mochte ich so gar nicht.

Rückkehr

Nach ihrem Gefängnisaufenthalt zieht Geo ausgerechnet in den Ort zurück, in dem das Drama seinen Anfang nahm. Für mich war das vollkommen unverständlich und zu allem Überfluss  taucht auch Calvin James wieder auf, was Geo wieder in einen Strudel widerstreitender Gefühle stürzt. Die Nachbarschaft reagiert auf beide Ereignissen mit Wut, Häme und Aggressionen – was ich auch ein bisschén nachvollziehen kann.

Mein Fazit:

Liebe mich, töte mich ist ein kompliziertes und durchaus spannendes Buch über sehr komplizierte Geschehnisse. Ein bisschen ist es wie bei einem Verkehrsunfall – man will nicht hinsehen, kann aber auch nicht wirklich wegsehen, sondern man muss einfach wissen, was passiert ist.  Einige Beschreibungen der verübten Gewalttaten wirken übrigens  durchaus verstörend und sind vielleicht für sehr empfindliche Personen nicht geeignet.

Buchinfos
  • Titel: Liebe mich, töte mich
  • Originaltitel: Jar of Hearts
  • Autor/in: Jennifer Hilliers
  • Übersetzer/in: Charlotte Breuer und Norbert Möllemann
  • Verlag: Penguin  Verlag
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2020
  • ISBN: 978-3-328-10389-9
  • Form: TB,  464 Seiten
  • Preis: 10,00 €

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