Krimi/Thriller
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[Rezension] Spanischer Totentanz

Spanischer Totentanz

Spanischer Totentanz von Catalina Ferrera, die eigentlich Eva Siegmund heißt, entführt mich nach Barcelona. Ich bin im Moment ziemlich auf dem Urlaubs-Krimi-Trip stelle ich fest.  Aber ich finde da kann man wirklich tolle Entdeckungen machen und ich mag es, an andere Orte entführt zu werden. Spanischer Totentanz ist in Barcelona angesiedelt – krimitechnisch ein weißer Fleck auf meiner Verbrechens-Landkarte.

Spanischer Totentanz

Catalina Ferrera

Der Cementiri de Montjuïc ist der städtische Friedhof Barcelonas. Ein riesiges, unüberschaubares Gelände an einem Berghang, das an kleine Stadt erinnert – allerdings an eine Totenstadt. Nachts finden hier seltsame Partys statt – unziemlich und illegal. Eines Morgens findet man genau hier die Leiche des seit zwei Wochen verschwundenen Politiker Fernando Bunyol. Was hat der Vorsitzende einer erzkonservativen Partei hier gemacht? Wie ist er zu Tode gekommen? Wo war er in den letzten zwei Wochen?

Bis zu acht Stockwerke ragten diese letzten Behausungen der Menschen empor; Privatsphäre war ein Luxus, den sich auch nach dem Tod nur wenige leisten konnten. Die Leute waren daran gewöhnt. In Barcelona war man eigentlich nie allein. Spanischer Totentanz, S. 5

Mein Eindruck:

Auch der letzte Wohnort kann spannend sein…

Verschwägert

Karl Lindberg und Alex Diaz sind die beiden Hauptakteure des Buches. Sie sind recht unterschiedlich, nicht immer einer Meinung – aber grundsätzlich sind sie einander freundschaftlich zugetan. Ihre familiären Bande, sie sind verschwägert, sind dabei sicher hilfreich. Erfreulicherweise haben beide keine tiefen psychischen Traumata, sondern kämpfen einfach nur mit den alltäglichen Problemen.

Nebenstrang

Der eigentliche Kriminalfall ist spannend und er wird vor allem sehr spannend erzählt. Trotz relativ geradliniger Ermittlungen gibt es immer wieder kleine Wendungen und Überraschungen, die die Spannungskurve kontinuierlich hoch halten. Auch eine kleiner, aber überaus spannender, Nebenstrang sorgt dafür, dass das Interesse hoch gehalten wird. Das Ende gestaltet sich dann eher logisch als atemberaubend und passt somit wunderbar zur gesamten Geschichte.

Mischung

Die gesamte Geschichte lebt von einer guten Mischung aus sympathischen Protagonisten, einer eindrucksvollen Stadt als Kulisse, einer spannenden Geschichte, liebevollen Schilderungen der lauen Sommernächte und verstopften Straßen, ein bisschen Historie und den stetigen Sticheleien zwischen Katalonen und Spaniern, die immer wieder mal für ein leichtes Lächeln sorgen.

Lerneffekt

Neben den eigentlichen Ermittlungen erfahre ich hier auch noch sehr viel über die Kulturgeschichte Barcelonas, über Sitten und Gebräuche und vor allem über das Verhältnis zwischen Katalonen und Spaniern, das ja vor gar nicht allzulanger Zeit hohe Wellen geschlagen hat. Viel mehr als durch  alle möglichen Nachrichtensendungen, die natürlich vor allem für aktuelle Dinge da sind, erfahre ich also in einem Krimi was die Menschen dort so bewegt. Mir gefällt das.

Mein Fazit:

Spanischer Totentanz ist ein spannender Krimi mit viel Lokalkolorit und einem sehr sympathischen Ermittlerduo. Ganz nebenbei lernt man noch ein bisschen was über Katalonien, was hier ja so gar nicht auf dem Schirm hat. Für Fans von Urlaubskrimis oder Cosy Crime auf jeden Fall eine Empfehlung.

Buchinfos
  • Titel: Spanischer Totentanz
  • Autor: Catalina Ferrera
  • Verlag: Droemer Knaur Verlag
  • Genre: Krimi
  • Erscheinungsjahr: 2019
  • ISBN: 978-3-426-30658-1
  • Form: TB,  ca. 336 Seiten
  • Preis: 9,99 €
Reiheninfos
  • Spanische Delikatessen
  • Spanischer Totentanz
  • Spanischer Feuerlauf

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