Krimi/Thriller
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[Rezension] Das Tartarus-Projekt

Das Tartarus-Projekt

Das Tartarus-Projekt von Gerd Schilddorfer wurde mir vom Ueberreuter-Verlag als Leseexemplar zur Verfügung gestellt. Grundsätzlich kenne ich den Autor eher durch seine Abenteuer-Romane wie z.B. Der Zerberus-Schlüssel – da geht es ja eher etwas fantastisch und oft auch gruselig zu. Mit seinem Co-Autor David Weiss ist dann noch eine weitere Krimi-Reihe entstanden, die deutlich anspruchsvoller, aber nicht weniger spannend ist. Das Tartarus-Projekt ist aber offensichtlich weder der einen, noch der anderen Reihe zuzuordnen, sondern steht für sich alleine.

Das Tartarus-Projekt

Gerd Schilddorfer

Im Münchner Nobelvorort Grünwald endet eine eigentlich feuchtfröhliche Party grausam, tödlich und sehr brutal. Der Gastgeber, ein erfolgreicher Unternehmer, wird ermordet, verstümmelt, an eine Heizung  gekettet und angezündet. Der Schock ist groß und auch Michael Landorff, Journalist und Autor, der als Gast auf der Party war, ist erschüttert. Er fragt sich, was und vor allem wer hinter dieser Tat steckt und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Doch bald ist er selbst in Lebensgefahr, denn wer hinter diesem Mord steckt, bedroht eigentlich die gesamte Welt …

So ziemlich mittig. Ich erinnere mich nicht mehr an den Anfang, dafür liegt das Ende noch völlig im Dunkeln. Das Tartarus-Projekt, S.11

Mein Eindruck:

Ein bisschen schwierig …

Die Party

Zu Beginn begleite ich Michael Landorff, seines Zeichens Journalist und Autor auf die eher langweilige Party des Unternehmers und Millionärs Gregory Winter. Es gibt viel zu trinken, viel zu essen und noch mehr zu tratschen – insofern unterscheiden sich Partys der High Society nicht wesentlich von der Gartenparty eines Nachbarn. Michael Landorff fühlt sich fehl am Platze und rätselt darüber, warum ausgerechnet er wohl eingeladen wurde.

Neue Agentin

Später trifft er dort Melissa, eine Werbefachfrau, die sich kurzerhand selbst zu Landorffs Agentin erklärt und ihn am nächsten Tag in ihr Büro bestellt. Dort macht sie ihm klar, wie dieses Buchgeschäft läuft und diese Klarstellung wird erst einmal zur Generalabrechnung des Autors mit Verlagen und allem was mit der Vermarktung von Büchern zu tun hat. Ich weiß nicht, ob es nun tatsächlich so wie beschrieben in der Buchbranche läuft – aber ich mag es generell nicht, immer mit dem Finger auf all die anderen zu zeigen.

Im Sumpf

Nach diesem recht langen und schon etwas ermüdenden Beginn nimmt die Geschichte dann irgendwann ein bisschen an Fahrt auf und Michael Landorff startet mit seinen Ermittlungen durch. Gemeinsam mit Alexandras Buschmann, der Tochter von Winters Geschäftspartner, gräbt Landorff tief und tiefer  im Sumpf von Politik, Geheimdiensten und Geschäftemacherei. Aus diesem Sumpf hat Winter nämlich seine Millionen bezogen …

Drohnen

Es geht um Drohnen, Informanten, Spionage und Killerkommandos – für ein Buch mit knapp 300 Seiten ziemlich viel Inhalt. Auch Bezüge zu aktuellen Ereignissen dürfen natürlich nicht fehlen und so werde ich mit soviel Informationen erschlagen, dass der Lesespaß schon etwas auf der Strecke bleibt. Aber auch mit diesem wohl recht speziellen österreichischen Humor konnte wirklich nichts anfangen und fand so gar keinen richtigen Zugang zum Buch,

Toller Charaktere

Ich fand das sehr schade, denn die Charaktere waren gut ausgedacht und ebenso gut  ausgearbeitet, das Thema Drohnen ist hochaktuell und die Welt der Diplomatie ist grundsätzlich ein spannendes Pflaster. Auch die Mischung aus actionreichen Szenen und eher ruhigeren Phasen passte weitestgehend – aber all das wirkte auf mich eher gekünstelt oder zusammengestückelt. Ich konnte nicht mit den Charakteren mitfiebern und auch nicht so richtig in die Geschichte eintauchen. Schade!

Mein Fazit:

Das Tartarus-Projekt von Gerd Schilddorfer konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Das Thema war spannend, die Charaktere gut ausgearbeitet, aber letztlich fand ich keinen Zugang zur Geschichte.

Buchinfos

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