Blutebbe von Derek Meister knüpft an die vorhergehenden Bände rund um Knut Jansen und Helen Henning an. Dieses Buch ist wohl auch das Ende einer Trilogie – jedenfalls schreibt Derek Meister das auf seiner Webseite so . Es geht mit „Blutebbe“ zum dritten und letzten Mal nach Valandsiel und Knut und Helen haben es mit einem neuen Serientäter zu tun
Blutebbe
Derek Meister
Auf einer Jacht, die offensichtlich bei Ebbe auf Grund gelaufen ist, findet man zwei Leichen. Die beiden Frauen wurden nicht nur brutal ermordet, sondern auch „waidgerecht“ ausgenommen, das heißt ihnen wurden innere Organe entnommen. Dazu entdeckt die Ermittlergruppe rund um Knut Jansen eine merkwürdige Rune unter all dem Blut. Geht ein Serienmörder in Valandsiel um? Ein weiteres Opfer scheint das zu bestätigen und plötzlich scheint auch ein längst vergessener Fall wieder in einem ganz neuen Licht…
Der Anblick des Firmaments hatte ihn bisher oft getröstet, aber heute war das anders. Die Kälte drang durch seinen Taucheranzug, und es war nicht die Nordsee allein, die ihn frösteln ließ. Blutebbe, S. 9
Mein Eindruck:
Ruhig ist es in Valandsiel wohl nie…
Verschiedene Handlungsstränge
Blutebbe besteht aus mehreren Handlungssträngen, die aber mehr oder weniger miteinander verwoben sind. Einzig die Geschichte um Helen Henning läuft irgendwie separat ab und hat mich auch nicht wirklich erreicht. Ja, ich mag sie und ich finde es gut, wie sie ihre Verletzung meistert – aber die Geschichte, wie es dazu kam fand ich leider wenig spannend oder interessant. Ihre Vorgeschichte lief die ganze Zeit, auch in den beiden vorhergehenden Bänden, irgendwie nur am Rande mit und ich finde sie auch ohne Mafia- und Rockergedöns ziemlich tough.
Ermittler und Täter
Aber dieser Teil der Geschichte ist auch nur klein, der größte Teil ist natürlich die Ermittlung in den Mordfällen. Hier begleitet man abwechselnd Knut Jansen und den LKA Ermittler Maas bei der Arbeit und beim Streiten. Auch Knuts Vater Thor mischt sich wieder einmal ein, weil er nämlich einen alten Fall verschwiegen hat, aber die beiden vertragen sich auch irgendwann wieder – so ist das mit Vätern und Söhnen. Einen weiteren großen Teil der Geschichte beansprucht der Täter, in dessen wirre Gedankenwelt man eintaucht. Diese beiden Ebenen werden abwechselnd erzählt, beide mit sehr viel Tempo und auch mit reichlich Action.
Showdown im Watt
Ich mag Derek Meisters Schreibstil, seine Art, die Dinge zu erzählen und zu beschreiben. Gerne mal mit vielen Details, gerade wenn es um die Landschaft (und das Wetter) geht, aber meist sehr zielgerichtet auf die Auflösung. Der Showdown war vielleicht ein bisschen drüber, ein bisschen viel Hollywood – High Noon im nebeligen Watt – aber trotzdem hat mir dieses Ende gefallen. Ich fand es passte zu Knut Jansen, der, wenn es denn tatsächlich der letzte Band war, mit diesem Abschluss sicherlich auch glücklich war. Schließlich ist er der Sheriff von Valandsiel.
Mein Fazit:
Blutebbe ist ein sehr würdiger Abschluss einer spannenden Trilogie. Spannend und blutig, aber durch die nachvollziehbaren Charaktere sehr angenehm zu lesen. Ich werde Knut und Helen wirklich vermissen.
- Titel: Blutebbe
- Autor: Derek Meister
- Verlag: Blanvalet
- Genre: Thriller/Krimi
- Erscheinungsjahr: 2017
- ISBN: 978-3-7341-0478-7
- Form: Taschenbuch, 400 Seiten
- Preis: 9,99 €
- Der Jungfrauenmacher
- Die Sandwitwe
- Blutebbe
[…] Blutebbe […]