Das Spiel von Jan Beck ist mir in erster Linie wegen des Covers aufgefallen – allerdings hat die superschöne Eule nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun 🙂 Jan Beck ist das Pseudonym von Joe Fischler, der durch seine “Veilchen-Krimis” recht bekannt ist. Letztere gehen ja doch eher ins leicht humorige, was nicht so mein Fall ist, aber der Klappnetext zu Das Spiel klingt mal so gar nicht lustig 🙂
Das Spiel
Jan Beck
Ein neues grausames Spiel erobert aus dem Darknet heraus die reale Welt. Ohne ihr Wissen werden Menschen mit einem Tattoo gekennzeichnet, dass man nur unter UV-Licht sehen kann – dies Menschen bilden die Gruppe der Beute. Parallel dazu gibt es die Gruppe der Jäger, die gegen viel Geld Hinweise darauf bekommen, wo und wie sie ihre Beute finden können. Dann beginnt die blutige Jagd die, ganz real und analog, für die Beute tödlich endet.
Sie lief und wollte ihr Glück in alle Welt hinausschreien. Sie hatte es geschafft. Endlich war es vorbei. Endlich war sie frei. Das Spiel, S. 7
Mein Eindruck:
Im Darknet ist leider alles vorstellbar
Jäger und Beute
Schon von der ersten Seite an befinde ich mich mitten im perfiden Geschehen, auf der Flucht vor Jägern, von der Beute, also das Opfer, bis dahin gar keine Ahnung hatte. Dann wechselt die Sichtweise, was in den folgenden kurzen Kapiteln immer wieder passiert. Ein bisschen schwirren mir all die Namen und Orte durch den Kopf, die ich erst mal gar nicht zuordnen kann und die mich leider auch ziemlich verwirren.
Verwirrend
Aber nach kurzer Zeit finde ich immer besser zurecht, denn die Kapitel sind mit Zeitangaben und dem Namen des/der Protagonisten versehen. das erleichtert selbst mir die Orientierung etwas, aber es sind immer noch wahnsinnig viele wichtige, oder zumindest vermeintlich wichtige, Personen, die ich erst einmal irgendwie kennenlernen muss.
Ermittler
Ganz wichtig und wohl auch als Ermittler für weitere Teile der Reihe vorgesehen sind Christian Brand und die Schwedin Inga Björk. Christian Brand gehörte bis dato zum österreichischen Sondereinsatzkommando Cobra, Inga Björk ist Ermittlerin bei Europol und ist ein sogenannter Super-Recognizer, das heißt, sie kann sich jedes Gesicht merken, dass sie mal gesehen hat
Mediale Aufmerksamkeit
Ein Reporter, der unheilbar krank ist und der mit der Aufdeckung dieses “Jagdspiels” so etwas wie sein Vermächtnis hinterlassen möchte, hat sich undercover in das Spiel eingeschleust. Er ist den Behörden immer einen Schritt voraus, was für zusätzliches Tempo in der Geschichte sorgt. Nicht, dass das nötig wäre – schon die sehr kurzen Kapitel, der ständige Perspektivwechsel und das Jagdgeschehen innerhalb der Story sorgen für reichlich Zeitdruck.
Brutal und blutig
Was auf keinen Fall unerwähnt bleiben sollte, ist die Brutalität die immer in der Geschichte mitschwingt. Mal eher unterschwellig und mehr im psychischen Bereich – was auch nicht immer leicht zu ertragen ist. Oft genug zeigt sich aber auch ganz offen, ganz direkt, ganz grausam und wahnsinnig blutig in den einzelnen Taten. Die ganze Geschichte endet dann auch in einer Art Gewaltorgie, die mir dann beinahe zuviel wurde
Mein Fazit:
Das Spiel von Jan Beck ist ein ausgesprochen brutaler und blutiger Thriller. Trotzdem lässt er sich über weite Teile gut lesen, manchmal muss man aber einfach mal Pause machen und die Bilder, die man hat, aus dem Kopf vertreiben. Wer also eher empfindlich ist, was Brutalitäten und Grausamkeiten anbelangt, sollte sich besser eine andere Geschichte suchen.
- Titel: Das Spiel
- Autor: Jan Beck
- Verlag: Penguin Verlag
- Genre: Thriller
- Erscheinungsjahr: 2020
- ISBN: 978-3-328-10557-2
- Form: TB, 480 Seiten
- Preis: 15,00 €
[…] den beiden Städten, und doch scheinen die Opfer miteinander verbunden. Europols Topermittler Inga Björk und Christian Brand folgen der Spur des Killers, der noch lange nicht genug hat. Bald wird klar, dass die Taten mit […]