Galgenweg von Brian McGilloway habe ich direkt nach seinem ersten Band Borderlands gelesen. Den hatte ich auf der Hinfahrt nach Berlin gelesen habe und habe ich mich dann direkt auf der Rückfahrt dem zweiten Teil gewidmet. Das Buch ist schon einmal unter dem Titel „Eine Leiche macht noch keinen Sommer“ erschienen – wer auf diese Idee für den Titel kam, dürfte das Buch wohl nicht gelesen haben. Ein eher humoristischer Krimi ist es jedenfalls nicht.
Galgenweg
Brian McGilloway
Dieses Mal hat Inspector Benedict Devlin an vielen Fronten zu kämpfen. Ein scheinbar sexuell motivierter Mord, ein geläuteter Strafgefangener dem niemand die Läuterung abnimmt, ein ziemlich großer Waffenfund, ein Einbruch in eine Apotheke, später zwei weitere Leichen direkt an der Gallows Lane – ziemlich viel für eine beschauliche Kleinstadt. Dazu kommt die Frage ob Devlin sich nun für einen höheren Posten bewirbt und ob er seiner Tochter einen Hamster kauft.
Meine Meinung:
Eine Kleinstadt mit ziemlich vielen Abgründen
Beförderungen
Nicht nur die Morde halten Inspector Devlin in Atem. Auch der Waffenfund, ganz groß für die Zeitung inszeniert, stellt sich später als Fake raus. Wenn es um interne Beförderungen geht scheint es überall gleich unangenehm zu werden und der Ehrliche, in diesem Falle der gute Inspector Devlin, ist der Dumme. Aber wenn die ehemalige Beinahe-Geliebte aus Borderlands in der Vergabekommission sitzt, war das auch nicht anders zu erwarten.
Alte Bekannte
Überhaupt tauchen immer mal wieder Personen auf, die ich schon aus dem ersten Band kenne, ich mag das, denn ich finde es immer blöd, wenn an sich wichtige Personen ins Nirwana verschwinden. Schließlich ist Lifford eine kleine Stadt, in der man auch später noch immer mit denselben Leuten zusammenleben muss.
Leichte Überforderung
Ermittlungstechnisch ist Devlin manchmal ein bisschen überfordert, so jedenfalls mein Eindruck. Aber er bekommt Hilfe in der Person von Dempsey vom NBCI («National Bureau of Criminal Investigation“, die Ermittlungsabteilung der irischen Garda Síochána) und seiner Kollegin, die ihre Hilfe beinahe mit ihrem Leben bezahlt. Was die Beförderung anbelangt können sie ihm allerdings nicht helfen – die bekommt schließlich ein anderer.
Ruhig erzählt
Auch in diesem Band bleibt MacGilloway seinem ruhigen Erzählstil treu. Sein Ermittler Ben Devlin ist ein sympathischer Typ, der sich mit ganz normalen Alltagssorgen plagt und in den ich mich deshalb so gut hineinversetzen kann. Ich mag sowohl den Schreibstil, als auch die Hauptpersonen – alles ist ein bisschen ruhiger, ein bisschen behäbiger, aber deswegen nicht weniger spannend.
Mein Fazit:
Galgenweg von Brian McGilloway ist ein spannender Krimi mit viel erfreulich viel Lokalkolorit. Wer gerne gut erzählte Geschichten mag und nicht unbedingt nur auf gruselige Details und Psycho-Spielchen aus ist, dem kann ich Galgenweg guten Gewissens empfehlen. Ach ja, vielleicht sollte man grundsätzlich auch Irland und die Iren mögen …
- Titel: Galgenweg
- Autor: Brian McGilloway
- Übersetzer/in: Alice Jakubeit
- Verlag: Dumont – leider nur noch gebraucht erhältlich
- Genre: Krimi
- Erscheinungsjahr: 2013
- ISBN: 978-3-8321-6199-6
- Format: Taschenbuch, ca. 320 Seiten
- Preis: ?? €
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