Krimi/Thriller
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[Rezension] Gier – Wie weit würdest du gehen?

Gier

Gier – Wie weit würdest du gehen?  von Marc Elsberg beschäftigt sich erneut mit einem gesellschaftspolitischen Thema, passend zu seinen Büchern Blackout, Zero  und Helix. Dieses Mal geht es allerdings weder um Strom, noch um Babys oder Überwachung sondern ganz schnöde um Geld. Aber Geld regiert die Welt, das wusste schon meine Oma und daran hat sich tatsächlich bis heute nichts geändert. In Marc Elsbergs Thriller geht genau darum…

Gier – Wie weit würdest du gehen?

Marc Elsberg

Der renommierte Nobelpreisträger Herbert Thompson ist auf dem Weg zu einem Vortrag. Er behauptet eine Formel gefunden zu haben, mit der Wohlstand für alle Menschen möglich ist, wenn man das vorhandene anders verteilt. Aber zu diesem Vortrag kommt es nicht mehr, den auf dem Weg dorthin verunglückt sein Wagen. Thompson und sein Assistent sterben in dem Autowrack, aber es gibt einen Zeugen, der gesehen hat, dass das kein Unfall war sondern ein Anschlag. Dieser Zeuge ist fortan auf der Flucht, denn er will wissen, worum es bei dem Mord ging.

Die Straßen brannten. In dichten Schwaden zog Rauch über den Asphalt. Herabstürzenden Meteoren gleich, explodierten Molotowcocktails in Feuerbällen und schwarzem Qualm. Durch den Nebel jagten vereinzelt dunkle Gespenster, tauchten da unter und dort wieder auf. Gier, S. 4

Mein Eindruck:

Bedrückendes Weltuntergangsszenario mit sehr viel Action

Action

Gier beginnt sehr actionlastig, aber mir fehlte irgendwie der Zugang zum eigentlichen Thema. Die Szenen wechseln sehr schnell und der etwas abgehackte – oder vornehmer ausgedrückt stakkatohafte – Schreibstil hat mir so gar nicht gefallen. Gott sei Dank ändert sich das nach einer Weile ein bisschen und das Thema Geld und Verteilung, um das es ja eigentlich geht,  rückt wieder etwas mehr in den Fokus.

Mathe

Das Thema Wohlstand und die Verteilung desselben wird dann ausgiebig von verschiedenen Seiten betrachtet, allerdings bin ich nun so gar kein Fan von Mathematik(weil ich einfach nicht besonders gut darin bin). Die sehr wissenschaftlichen Betrachtungen und Berechnungen haben mich erst erschlagen und später dann gelangweilt. Vielleicht hätte man diese Erklärungen auch irgendwie anders anbringen können? Ehrlicherweise muss ich aber zugeben, dass ich auch nicht wüsste wie.

Jammern

Anders als bei z.B. Black Out konnte ich hier nur schwer für mich persönlich etwas in der Geschichte finden. Die handelnden Personen waren mir zu klischeehaft und nervten zum Teil schon sehr. Allen voran Jan, der immer nur jammert, weil er sich von der Gesellschaft verar… verraten fühlt und grundsätzlich allen reichen Leuten misstraut. Es tut mir leid, aber ich mag solche stetig jammernden Menschen einfach nicht.

Demonstrationen

Das Setting allerdings, rund um politische Konferenzen und den entsprechenden Demonstrationen, ist grundsätzlich gut gewählt. Es ist ja noch nicht lange her, da ging es in Hamburg bei ähnlicher Gelegenheit ebenfalls sehr hoch her, so dass ich durchaus passende Bilder dazu im Kopf hatte. Aber im Buch konnte das Geschehen mich nicht so wirklich überzeugen und erreichen. Der Vortrag über eine neue oder auch alte Theorie wird die Welt nicht umstürzen können, selbst dann nicht, wenn man den Redner ermordet.

Oma

Was für mich bleibt ist ein sehr actionlastiges Buch, mit sehr vielen Matheformeln und einer ganzen Staffage an handelnden Personen, die mich nicht mal ansatzweise erreichen konnten. Wobei die Oma mich an meine Oma erinnerte, mit all ihren weisen Sprüchen, die ich in jüngeren Jahren auch nicht hören wollte. Aber sie tauchte im Buch ja eher selten auf und konnte so auch nicht viel herausreißen.

Mein Fazit:

Gier – Wie weit würdest du gehen? ist nicht mein Buch. Ich mochte weder die Leute die darin vorkamen, noch den sehr eigenwilligen Schreibstil – obwohl ich das Grundthema durchaus sehr interessant fand. Schade drum, aber für mich war es leider eine Fehlentscheidung.

Buchinfos
  • Titel: Gier – Wie weit würdest du gehen?
  • Autor: Marc Elsberg
  • Verlag: Blanvalet Verlag
  • Genre: Roman, Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2019
  • ISBN-Nummer: 978-3-7645-0632-2
  • Form: HC,  448 Seiten
  • Preis: 24,00 €
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