Mörderische Côte d´Azur ist der erste Band einer neuen Reihe von Christine Cazon. Ich mag Südfrankreich , nicht nur als Urlaubsziel, sondern vor allem auch als Krimilocation. In Frankreich sind mittlerweile etliche Serien-Kommissare unterwegs, deren Fälle ich gerne verfolge. Aber auch die Krimis der nicht ganz so lautstark und eifrig beworbenen verschiedenen Autorinnen finde ich immer wieder lesenswert.
Mörderische Côte d´Azur
Christine Cazon
Filmfestspiel in Cannes – ein Stelldichein der Reichen, Schönen und Berühmten. Ausgerechnet während der Pressekonferenz zu seinem neuen Dokumentarfilm wird der berühmte Naturfilmer Serge Thibaut ermordet. Der tödliche Schuß traf ihn mitten ins Auge, was durchaus ein bisschen wie ein Hinweis wirkt. Kommissar Léon Duval, frisch aus Paris zugezogen, findet trotzdem kein wirkliches Motiv und deshalb fehlt jede Spur vom Täter. Die Verantwortlichen wollen auf keinen Fall die Filmfestspiele unterbrechen und so ermitteln Duval und sein Team zwischen Champagner, Kaviar und Filmvorführungen und erfahren dabei, dass das Image des ach so sauberen Filmemachers so gar nicht der Wahrheit entspricht.
Duval war schlagartig angespannt. Seinen Start in Cannes hatte er sich etwas geruhsamer vorgestellt. Nicht gleich mit einem Mord während des Filmfestivals. Mörderische Côte d´Azur, S. 10
Mein Eindruck:
Schöne Menschen in einer schönen Landschaft
Erster Teil
Der erste Teil einer Reihe ist immer ein bisschen kompliziert. So vieles muss vorgestellt werden – der neue Protagonist, sein zukünftiges Team, seine neues Umfeld und natürlich auch ein bisschen was von seiner Vergangenheit. Dazu kommt dann noch ein möglichst raffiniert ausgedachtes Verbrechen und – weil es mittlerweile so üblich ist – ein bisschen aktuelle Tagespolitik inkl. kulturellem Hintergrund- keine leichte Aufgabe.
Distanz
Die Vielzahl dieser Aufgaben führte bei mir und dem Buch Mörderische Côte d´Azur dazu, dass wir ein bisschen auf Distanz blieben. Es kam alles vor was wichtig ist und der Kriminalfall war auch wirklich gut konzipiert – aber er geriet ein bisschen ins Hintertreffen. Es passierte so viel drumherum, dass ich manchmal vergessen habe, um was es eigentlich ging.
Vorstellrunde
Dafür fand ich dann das “drumherum” aber durchaus sehr lesenswert. Die wichtigsten Personen werden gut vorgestellt und der neue Kommissar sehr liebevoll beschrieben. Er ist mir auf jeden Fall von Anfang an sympathisch. Ein bisschen schwierig und kompliziert, aber sehr interessant, waren die Informationen zu Größe und Struktur der altehrwürdigen Veranstaltung und auch der Korruption, die in vielen Fällen damit einhergeht.
Schnellschuss
Überrascht war ich von dem, für meinen Geschmack, etwas abrupten Ende. Gerade hat man noch ermittelt und gegessen, oder andersherum, da taucht quasi aus dem nichts die entscheidenden Information auf, der Täter wird gestellt und verhaftet. Nachdem vorher für so viele Sachen Zeit war, empfand ich das Ende dann eher als Schnellschuss. Trotzdem fand ich Mörderische Côte d´Azur gut zu lesen, sehr unterhaltsam und kurzweilig. Genau das richtige für einen warmen, faulem Sommertag.
Mein Fazit:
Mörderische Côte d´Azur ist ein spannender, unblutiger und sehr gut zu lesender typischer Urlaubskrimi. Die Mischung aus zauberhafter Landschaft und moderatem Verbrechen funktioniert auch hier wirklich gut. Ich werde die Reihe sicher weiter verfolgen.
- Titel: Mörderische Côte d´Azur
- Autor/in: Christine Cazon
- Verlag: Kiepenheuer&Witch Verlag
- Genre: Krimi
- Erscheinungsjahr: 2014
- ISBN: 978-3-462-04642-7
- Form: TB, 336 Seiten
- Preis: 9,99 €
- Mörderische Côte d’Azur
- Intrigen an der Côte d’Azur
- Stürmische Côte d’Azur
- Endstation Côte d’Azur
- Wölfe an der Côte d’Azur
- Das tiefe blaue Meer an der Côte d’Azur