Wassermanns Zorn von Andreas Winkelmann gehört auch zu den Büchern, die in den Tiefen meiner Regale vor sich hin schlummern. Hier musste ich dringend ein bisschen Ordnung schaffen und nach Karwoche ist das also mein nächstes “altes” Schätzchen. Wobei alt ja relativ ist, denn Bücher haben ja Gott sei Dank kein Verfallsdatum und ich lese gerne auch mal ältere Bücher – ein guter Thriller oder ein guter Krimi liest sich auch Jahre später noch immer spannend.
Wassermanns Zorn
Andreas Winkelmann
Im seichten Wasser eines Flussufers wird eine Frauenleiche gefunden. Sie ist ertrunken und auf ihrem Bauch wurde eine Botschaft eingeritzt. Es ist eine Nachricht an Hauptkommissar Eric Stiffler, der nicht lange darauf eine weitere genauso gruselige Nachricht, wieder auf dem Bauch einer Frauenleiche, erhält. Kommissarin Manuela Sperling, die Neue im Team und frisch von der Polizeischule will mit Feuereifer ermitteln, aber Stiffler deckt sie mit Routineaufgaben ein und bremst sie so aus.
Zwei kräftige Hände drückten sie unter Wasser. Eine packte sie im Nacken, die Finger der anderen gruben sich wie Stahlklauen in die Muskulatur ihres Hinterns. Wassermanns Zorn, S. 9
Meine Eindruck:
Ich finde “Stiffler” als Namen für einen Hauptkommissar unglücklich gewählt – oder verbinde nur ich damit ganz besondere Erinnerungen?
Dramatisch
Der Todeskampf aus dem sehr dramatischen Einstieg fand schon etliche Jahre vor dem aktuellen Fall statt. Was es damit auf sich hat, klärt sich aber erst einige Zeit später. Ich brauchte ein bisschen Zeit, um das zu begreifen und auch, um alle Personen einigermaßen zu sortieren. Allerdings hatte mich der Prolog da ja schon längst angefixt.
Kunde
Die erste ermordete Frau, der aktuelle Fall, war eine Prostituierte und Stiffler war ihr Freier. Zwar hatte er sich bemüht, seine Besuche zu verheimlichen, aber offenbar hat das nicht so recht geklappt. Auch die zweite Leiche stammt aus seinem persönlichen Umfeld und er verstrickt sich immer weiter in Lügen und Ausflüchte, darf aber die Ermittlungen weiter leiten.
Neu
Manuela Sperling, die Neue, macht es ihm dabei nicht wirklich leicht. Sie ist durchaus gut und ambitioniert, aber eben noch ein bisschen naiv und leicht beeinflussbar. Das der fall am Ende gelöst wird, ist immerhin ihr zu verdanken. Sperling, Stiffler und alle anderen Charakter sind sehr lebensnah und authentisch geschildert. Auch die eher unangenehmen Charaktere sind sehr überzeugend geschildert.
Rätsel
Manches ist schon ein bisschen sehr unlogisch, wie z.B. ein Kommissar, der zwar selber in den Fall involviert ist, aber trotzdem weiter ermitteln darf. Aber ansonsten war Wassermanns Zorn ein spannendes Verwirrspiel, mit etlichen überraschenden Wendungen und einem einigermaßen logischen Ende. Der angenehme, flüssige Erzählstil und das offene Rätsel am Ende wecken bei mir die Lust am nächsten Buch des Autors.
Mein Fazit:
Wassermanns Zorn ist ein spannender Thriller mit etlichen Wendungen und Überraschungen. Das Ende gibt dann nochmal ein Rätsel auf und macht neugierig auf das nächste Buch – mir hat’s gefallen.
- Titel: Wassermanns Zorn
- Autor/in: Andreas Winkelmann
- Verlag: Wunderlich/Rowohlt Verlag
- Genre: Thriller
- Erscheinungsjahr: 2014
- ISBN: 978-3-8052-5037-5
- Form: TB, 416 Seiten
- Preis: 9,99 €
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