Krimi/Thriller
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[Rezension] Hexenjäger

Hexenjäger

Hexenjäger von Max Seek ist ein ausgesprochen spannender Thriller aus dem winterkalten Finnland. Ich fand, das passte ganz gut zu unserem Wetter hier – obwohl es bei uns vermutlich ein paar Grad wärmer ist als in Helsinki. Ich glaube, Hexenjäger ist mein erster Thriller aus Finnland und entsprechend gespannt war ich auf die Geschichte.

Hexenjäger

Jessica Niemi 1

Max Seek

Der Winter hat Helsinki fest im Griff – so wie der Bestserllerautor Roger Koponen seine Fans fest im Griff hat. Mit seiner Hexenjagd-Trilogie wurde er beinahe über zum gefeierten Star der Thriller-Szene und während er in einer Buchhandlung aus dieser Trilogie vorliest, wird zu Hause seine Frau ermordet. Das bizarrste daran ist aber, dass sie genauso getötet wurde, wie die Hauptfigur aus Koponens Roman. Der Täter hat das Buch als eine Art Vorlage genutzt und er wird weiter töten …

Maria krallt die Zehen in den Florteppich, der fast den ganzen Fußboden bedeckt. Im Haus ist es warm und gemütlich. Dennoch ist sie unruhig, und selbst kleinste Dinge regen sie übermäßig auf. Wie zum Beispiel diese verdammt teuren Gartenlampen, die einfach nicht richtig funktionieren wollen. Hexenjäger, S. 7

Mein Eindruck:

Schaurig schön

Opfer

Kriminalhauptmeisterin Jessica Niemi wird in ein Haus am Stadtrand gerufen, weil es dort einen Mord gegeben hat. Einen sehr außergwöhnlichen, bizarren Mord. Das Opfer ist an einem Tisch sitzend drapiert und ihr Gesicht ist grotesk verzerrt. Schnell wird klar, dass der Ehemann des Opfers, ein bekannter Thrillerautor, einen Mord wie diesen bis ins Detail in seiner bekanntesten Trilogie beschrieben hat.

Täter und Tatort

Im weiteren Verlauf der Tatortuntersuchung stellt sich heraus, dass der Täter sich unerkannt unter die Kriminaltechniker gemischt hat. Als Jessica Niemi ihn bemerkt, kann er  fliehen. Es ist ja schon recht dreist, sich als Täter verkleidet weiter am Tatort aufzuhalten. Aber, zumindest so wie ich Kriminaltechniker aus dem TV kenne, gar nicht so abwegig. Dann taucht auch noch, quasi am selben Tatort, eine weitere Leiche auf und so geht es munter weiter …

Spannende Ermittler

Max Seek schafft es jedenfalls mühelos, mich an die Geschichte zu fesseln. Die Protagonisten sind allesamt gut charakterisiert, jeder hat gewisse Ecken und Kanten und die Chemie untereinander passt offenbar recht gut. Die Hauptfigur Jessica Niemi hat selbst ein dunkles Geheimnis, dass mich über eine weite Strecke der Erzählung immer wieder beschäftigt – ich bin halt ein recht neugieriger Mensch. Unregelmäßige Zeitsprünge in Jessicas Vergangenheit fachen meine Neugier dann auch immer wieder an.

Spannend

Die Handlung als solche ist wirklich spannend konstruiert, mit blutigen Details wird recht sparsam umgegangen – mit der Zahl der Opfer allerdings nicht. Als Leser ahnt man irgendwann, dass alles was hier passiert, mit der leitenden Ermittlerin Jessica Niemi zusammenhängt – aber die genaueren Zusammenhänge erschließen sich erst recht spät.

Unbefriedigend

Das Ende schwächelt dann meiner Meinung nach ein bisschen, so als habe der Autor selbst den Faden verloren und keine Idee mehr gehabt, wie man das Geschehen nun beenden kann. Einige Dinge bleiben einfach ungeklärt, andere lösen sich per Zufall oder wie von Geisterhand – ich fand das wenig befriedigend. Andererseits  solle es ja noch Folgebände geben, vielleicht klärt sich dann einiges?

Mein Fazit:

Hexenjäger von Max Seek ist eine spannend konstruierter Thriller, der am Ende ein bisschen schwächelt. Trotzdem fand ich ihn insgesamt spannend genug, um mir auf jeden Fall einen weiteren Band zu kaufen, sollte es denn einen geben.

Buchinfos
  • Titel: Hexenjäger
  • Originaltitel: Uskollinen Lukija
  • Autor: Max Seek
  • Übersetzung: Gabriele Schrey-Vasara
  • Verlag: Bastei Lübbe Verlag
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2020
  • ISBN: 978-3-7857-2712-6
  • Form: TB, 444  Seiten
  • Preis: 16,00 €
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