Die verzauberten Frauen von Bernd Schulz entführt mich in vergangene Zeiten und in das romantische Rheingau. Ich bin ohnehin ein Freund von alten Klöstern und Burgen und war schon ganz gespannt auf dieses Buch. Es ist übrigens Teil einer Reihe, aber ich denke, das sollte hier wohl nicht stören.
Die verzauberten Frauen
Bernd Schulz
Ex-Kommissar Martin Velsmann genießt seinen Ruhestands aber ein ungelöstes Rätsel aus seiner Kindheit lässt ihn nicht los. Seit Jahrzehnten quält ihn die Frage nach der Bedeutung des mysteriösen Pergaments, das in einem versteckten Grabmal im Zisterzienserkloster Eberbach entdeckt wurde. Woher stammt die Prophezeiung auf dem Pergament und was hat Clemens von Brentano damit zu tun? Wieso sind so viele Menschen hinter dem Fundstück her? Das intellektuelle Spiel schlägt in blutigen Ernst um, als ein mit archaischer Grausamkeit verübter Mord passiert und sogar Velsmanns Familie bedroht wird. Welche verborgenen Mächte sind hier am Werk? Wieso wollen die offiziellen Stellen alles vertuschen? Wie kann ein uralter Glaubenskrieg heute noch Opfer fordern? Martin Velsmann muss seinen schwierigsten und persönlichsten Fall lösen – und zwar schnell.
Mein Eindruck:
Ein bisschen langatmig ….
Zeiten
Das Buch ist in drei Kapitel unterteilt, die den Leser in jeweils drei verschiedene Jahrzehnte führen, in drei verschiedene Lebensabschnitte von Kommissar Martin Velsman. Das erste Kapitel führt uns in das Jahr 1961. In diesem Jahr besuchte Martin Velsmann als Junge gemeinsam mit Vater und Großvater das Kloster Eberbach um ein Konzert zu besuchen. Martin Velsmann ist ein sensibler Junge, dem Gedichte und Geschichten im Kopf herumspuken und der auf keinen Fall Polizist, wie sein Vater und Großvater, werden möchte sondern Tänzer.
Fundstück
Zeitgleich mit dem Konzert findet eine Gruppe von Archäologen unter der Leitung von Herrn Rosenthal ein bis dahin unentdecktes Grab und darin unter anderem ein altes Pergament, das den Weltuntergang vorhersagt. Doch auf dem Weg ins Landesarchiv verschwindet dieses Pergament und Herr Rosenthal bittet Martins Vater um Rat in dieser Angelegenheit. Während die Erwachsenen reden und Herr Rosenthal ein paar Geheimnisse um dieses Pergament lüftet, streift Martin allein durch das Kloster. Fasziniert betrachtet er Statuen und Grabplatten, bis seine Faszination in Schrecken umschlägt. Er glaubt Stimmen zu hören, die etwas sagen, was sein späteres Leben durchaus prägen wird. Alles was geschieht, hat mir dir zu tun! Alles hier ist für dich gemacht! Begreifst du das?
Beruf
Im zweiten Kapitel findet man sich im Jahr 1983 wieder. Martin Velsmann ist nicht Tänzer, sondern doch Polizist geworden. Er ist jung verheiratet und dabei die Karriereleiter zu erklimmen. Eines Tages wird er, während er gerade dabei ist seine neue Kollegin Breitenbach einzuarbeiten, zum wiederholten Male mit Dingen konfrontiert, die ihn an die Stimmen im Kloster Eberbach erinnern, die er als Junge dort gehört hat.. Als er dem nachgeht, stößt er nicht nur auf den auch damals schon im Kloster beschäftigten Archäologen Rosenthal, der sich sogar noch an ihn erinnert, sondern auch auf ein zweihundert Jahre altes, scheußliches Verbrechen.
Vergangenheit
Er beschließt einen Fachartikel darüber zu schreiben und seine Recherche zu diesem Artikel beschäftigt ihn so sehr, dass darüber beinahe die Gegenwart vergisst. Aber die Realität holt ihn schlagartig in Gestalt eines Verbrechens ein, das fatal an genau die Greueltat erinnert, die vor zweihundert Jahren verübt wurde. Martin Velsmann verbeißt sich so sehr in die Tat und an seinen persönlichen Lösungsansatz, dass seine Vorgesetzten ihn von dem Fall abziehen.
Gegenwart
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Jahr 2011. Martin Velsmann arbeitet als Berater beim LKA Wiesbaden, seine Ehe hat unter all den Ereignissen gelitten und er ist mir Frau und Kindern mittlerweile in die Nähe des Klosters Eberbach umgezogen. Doch immer noch beschäftigen ihn die Ereignisse aus den Jahren 1961 und 1983 und auf Anraten seiner ehemaligen Kollegin Breitenbach wendet er sich an eine Psychotherapeutin, die ihm rät, sich seiner Vergangenheit zu stellen. Er beginnt erneut sich in die Jahrhunderte, die Gedichte und Geschichten zu verbeißen und findet letztlich auch den Schlüssel um all die Geschehnisse zu verstehen und zu enträtseln, nicht zuletzt durch die Hilfe seines Sohnes.
Mein Fazit:
Die verzauberten Frauen von Bernd Schulz hat mich am Anfang nicht wirklich begeistert, für mich gab es ein bisschen viel Einblick in die verworrene Gedankenwelt eines Zehnjährigen und ein bisschen viel Texte des Dichters Clemens von Brentano, aber es lohnt sich auf jeden Fall weiterzulesen, denn die Spannung kommt eher schleichend voran.
- Titel: Die verzauberten Frauen
- Autor: Bernd Schulz
- Verlag: Sutton Verlag – nur noch gebraucht erhältlich?
- Genre: Krimi
- Erscheinungsjahr: 2011
- ISBN: 978-3-7341-0959-1 978-3-8668-0753-2
- Form: TB, 360 Seiten
- Preis: ?? €