Schattenmänner ist der vierte Fall, in dem Kommissar Eugen de Bodt ermittelt. In den letzten drei Fällen ist nicht unbedingt durch sein freundliches Wesen aufgefallen, wohl aber durch seinen Scharfsinn. Ich mag diesen sperrigen, unangepassten Charakter und freue mich auf einen neuen Fall mit ihm.
Schattenmänner
Eugen de Bodt 4
Christian v. Ditfurth
In Berlin sorgt eine Mordserie eher für Verwirrung als für Aufmerksamkeit. Die einzige Gemeinsamkeit der Opfer sind Katzen – vielmehr eine Facebookgruppe die sich mit Katzen beschäftigt. Aber de Bodt findet eine weitere Gemeinsamkeit heraus – sie alle haben für einen Rüstungskonzern gearbeitet. Katzenfotos und Rüstungsprojekte? Wie passt das zusammen? Sind die Opfer Spione? Aber für wen haben sie spioniert? Um Antworten zu finden, geht de Bodt mal wieder ganz eigene Wege.
Sie lag nachts wach und dachte an ihn. Wie er zurückgekommen war. Und wieder gegangen. Nachdem er ihr das Versprechen abgenommen hatte, es diesmal geheim zu halten. Für immer. Schattenmänner, S. 7
Mein Eindruck:
Wenn alle auf dein Scheitern warten….
Nicht verändert
In diesem vierten Fall hat sich Eugen de Bodt mal wieder überhaupt nicht verändert. Er nervt seine Kollegen und Mitmenschen. Er nervt sie mit Zitaten von Philosophen, mit Alleingängen, mit seiner Ignoranz der üblichen Routinen, mit seiner Geringschätzung und Besserwisserei. Das ärgerlichste daran ist allerdings, das er es tatsächlich meist besser weiß und er gar nichts dagegen hätte, wenn man ihn rauswerfen würde. Aber für einen Rauswurf ist er zu erfolgreich – also bleibt er und nervt weiter.
International
Auch dieser Fall zieht wieder einmal internationale Kreise und man arbeitet mal wieder europäischer Ebene zusammen. Besonders de Bodts Kollegen in Frankreich spielen dieses Mal eine größere Rolle. Der Fall, der dem Ganzen den roten Faden liefert ist komplex und gut durchdacht, sorgt aber auch gelegentlich für Verwirrung. Man sollte als Leser schon ein gewisses Interesse an Politik und dem politischen Tagesgeschehen haben, um hier die Zusammenhänge zu erfassen.
Abschussliste
Schnell erkennen die Täter, dass de Bodt ihnen gefährlich nahe kommt und so landet er auch auf ihrer Abschussliste. Von seinen Vorgesetzten erfährt nur wenig unterstützung, sondern eher das Gegenteil, aber daran ist er ja schon auch ein bisschen selber schuld. Aber mit seiner Art eckt er nicht nur an, er deckt eben auch die Heucheleien und Spitzfindigkeiten der Politiker auf.
Erfolgskonzept
Christian v. Ditfurths Erfolgskonzept funktioniert auch hier. Ein komplexer, relativ aktueller, brisanter Fall, ein unangepasster Ermittler, kurze, knappe Kapitel die für Tempo sorgen und eine ziemlich große Portion Sarkasmus – schon hat man einen Erfolgsthriller. Nein, so einfach ist es natürlich vermutlich nicht. Aber ich finde schon, dass die Thriller rund um den Ermittler Eugen de Bodt für mich ein Garant für intelligente, aktuelle Unterhaltung sind, bei denen man tatsächlich noch das eine oder andere lernt.
Mein Fazit:
Schattenmänner ist mal wieder ein Thriller der sich mit Verbrechen und der hohen Politik befasst. Als Leser sollte man schon ein gewisses Interesse an aktueller Politik haben, dafür wird man aber auch mit einem schnellen, spannenden Thriller belohnt.
- Titel: Schattenmänner
- Autor: Christian von Ditfurth
- Verlag: C. Bertelsmann Verlag
- Genre: Thriller
- Erscheinungsjahr: 2018
- ISBN: 978-3-570-10352-4
- Form: Paperback,480 Seiten
- Preis:15,00 €
- Heldenfabrik
- Zwei Sekunden
- Giftflut
- Schattenmänner
- Ultimatum
- Terrorland
- Endzeit