Krimi/Thriller
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[Rezension] Tödlicher Lavendel

Tödlicher Lavendel

Tödlicher Lavendel von Remy Eyssen ist ein eher typischer “Urlaubskrimi” – eine spannende Handlung in einer malerischen Umgebung. Ich wechsel ja beim Lesen immer ein bisschen zwischen Thriller und Krimi und im Moment bin ich mal wieder auf dem Krimi-Trip. Vor gar nicht allzu langer Zeit hat mich der Thriller “Neuntöter” wirklich beeindruckt – da haben es dann andere Geschichten immer ein bisschen schwerer. Also habe ich meinen Fokus mal wieder ein bisschen mehr auf Krimis gerichtet und da die Urlaubszeit ja naht…

Tödlicher Lavendel

Remy Eyssen

Nach persönlichen Schicksalsschlägen hat der Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter beschlossen, seinen Arbeitsplatz aus dem kalten Frankfurt an die sonnige provenzalische Mittelmeerküste zu verlegen. Kaum in seiner neuen Heimat, dem Örtchen Lavandou, angekommen, startet er dort seine Arbeit mit einem toten Mädchen. Der Polizeichef möchte den Tod des Kindes als tragischen Unfall abheften, aber Dr. Leon Ritter ist anderer Meinung. Dann verschwindet ein weiteres Mädchen, das ein paar Tage später tot aufgefunden wird und bald darauf wird auf einmal auch die Tochter seiner Kollegin von der örtlichen Polizei vermisst.

Dr. Leon Ritter hatte nicht das geringste Interesse am postkartenschönen Ausblick auf die Côte d’Azur. Er krallte sich mit beiden Händen in die Sitzlehnen und sehnte den Moment herbei, wenn die Maschine endlich landen würde. Tödlicher Lavendel, S. 10

Mein Eindruck:

Postkartenmotive wohin das Auge blickt…

Böser Einstieg

Im Einstieg wird man gleich mit dem ersten Opfer konfrontiert, was mich dann schon ein bisschen geschockt hat. Als Mutter ist man da gleich in der richtigen “Lynch-Stimmung” wenn man das Leiden, die Angst und die Hoffnungslosigkeit eines Kindes so hautnah mitliest. Aber das ist sicherlich auch der Zweck dieses Einstiegs – denn danach geht es erst mal ein bisschen gemächlicher weiter.

Typisch

Dr. Leon Ritter wird sich mit seiner deutschen Gründlichkeit und Pünktlichkeit noch ein bisschen wundern. In Südfrankreich ticken die Uhren etwas anders, wobei die Sorgen des Bürgermeisters um das Image der Stadt nicht unbedingt typisch französisch sind. Das gibt es so in der Art in allen typischen Urlaubsregionen. Der Weinkonsum scheint mir da schon eher sehr französisch zu sein – gelegentlich fühlte ich mich schon leicht beschwipst, obwohl ich gar nichts getrunken hatte.

Ausgewogen

Ansonsten werden natürlich erst einmal eine Reihe Personen vorgestellt, die sicher auch in den nächsten Bänden ihren Platz haben. Das Verhaltnis  Personenvorstellung – Krimihandlung – Landschaftsbeschreibung fand ich gut gelungen und Remy Eyssen Schreibstil habe ich als sehr angenehm und gut lesbar empfunden. Das Ende fand ich ein bisschen sehr überzogen oder zu sehr konstruiert – das, was ich als Leser ein Kapitel vorher als Ende empfunden habe, wäre vollkommen ausreichend gewesen.

Mein Fazit:

Tödlicher Lavendel ist der Beginn einer neuen Krimireihe und damit ein sehr gelungener Startschuss. Spannender Plot, angenehmer Schreibstil und eine Postkartenidylle als Setting – was will man mehr.

<b>Buchinfos</b>
  •    Titel: Tödlicher Lavendel
  •    Autor/in: Remy Eyssen
  •    Verlag: Ullstein Verlag
  •    Genre: Krimi
  •    Erscheinungsjahr: 2015
  •    ISBN: 978-3-548-286-990
  •    Form: TB,  464  Seiten
  •    Preis: 11,00 €

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