Krimi/Thriller
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[Rezension] Dunkles Lavandou

Dunkles Lavandou

Dunkles Lavandou von Remy Eyssen ist der sechste Fall für den Gerichtsmediziner Leon Ritter, den er im schönen Südfrankreich löst. Man muss nicht unbedingt alle Vorgängerbände gelesen haben, um die Geschichte zu verstehen – aber ich persönlich finde es ganz schön, die Entwicklung der Charaktere mitzuverfolgen. Ich selber habe alle Bände gelesen, aber bei diesem hier bin ich recht spät dran …

Dunkles Lavandou

Leon Ritter 6

Remy Eyssen

Die Stimmung in Le Lavandou ist genauso strahlend schön, wie die Sonne, die vom Himmel brennt. Der Ort erwartet reichlich Touristen mit denen man in eine erfolgreiche Sommersaison starten will. Doch die Sommerlaune wird rasch getrübt, als unter einer Brücke die Leiche einer jungen Frau gefunden wird. Leon Ritter schließt nach seiner Obduktion eine Selbststötung aus, aber die Verantwortlichen der Stadt lassen, wie schon so oft, den Fall schleifen. Erst als die Tochter des französischen Kultusministers samt einer Freundin verschwindet, reagiert der Polizeichef.

Bitte, lass mir nur noch diese eine Minute, dachte die Frau und spürte, wie die Angst an ihrem Körper hochkroch. Das da draußen, das war nicht die Sonne, und es gab auch kein Meer und keine Wellen. Da draußen gab es nur noch das Böse. Da draußen, da war die Hölle. Dunkles Lavandou, S. 7

Mein Eindruck:

Ein einsamer Mahner

Letzte Gedanken

Wie eigentlich bei jedem Buch dieser Reihe starte ich mit den letzten Minuten und eindrücken des Opfers. Das speziell in diesem Fall schon sehr gruselig, aber so kann ich mich immerhin gleich in den neuen Fall einfühlen. Was die junge Frau als letztes sieht, was sie kurz vor ihrer Gefangenschaft erlebt hat und auch wie sie ihren Peiniger kennengelernt hat versetzt mich schon mal in Gänsehautstimmung.

Rituale

Als ihr Leichnam dann unter einer Brücke gefunden wird, stellt Leon Ritter als Médecin Légiste schnell fest, dass die junge Frau nicht selbst von der Brücke gesprungen ist, sondern alles auf ein etwas abseitiges, okkultes Ritual deutet. Aber der Polizeichef vor Ort fürchtet mehr um die Feierlaune der Touristen, als dass er tatsächlich an einer Aufklärung interessiert ist. Dieser Part der Geschichte wiederholt sich allerdings in jedem Buch aufs Neue.

Nicht aufzuhalten

Wer die anderen Bücher gelesen hat weiß, dass Leon Ritter sich nicht so einfach aufhalten lässt und dank seiner Lebenspartnerin Isabelle Morell , die immerhin stellvertretende Polizeichefin ist, kann er auch ohne große Probleme ermitteln. Die beiden pflegen zum Glück eine recht stabile Beziehung und ich finde es immer ganz erholsam hier mal keine kaputte, gescheiterte Existenz vorzufinden. Leon hat mit der Wahl seiner neuen Heimat, seines Jobs und seiner Partnerin wirklich das Glück gefunden.

Alltägliches

Natürlich gibt es auch hier immer mal wieder das, was eigentlich jeder von uns genauso kennt. Isabelles Tochter Lilou sorgt immer wieder für Überraschungen jeder Art – aber am Ende kommt meist auch da alles wieder ins Lot. Neben dem aktuellen Fall sorgen Isabelle und Leon sich um die Gesundheit der Polizistin und die Frage nach Leons Prioritäten sorgt auch hier dann schon mal für Unstimmigkeiten und kleinere Krisen. Aber er wird am Ende alles immer wieder gut.

Später Eifer

Leider gilt das nicht für die Opfer im aktuellen Fall und der Polizeichef von Le Lavandou wird erst aktiv, nachdem die Tochter des Kultusministers entführt wurde, die zuletzt mit ihrer Freundin in der Provence unterwegs war und ein Sonderermittler aus Paris aufschlägt. Ich fürchte aber im Grunde ist ihm alles egal, solange die Geschäfte mit dem Tourismus nicht beeinträchtigt werden. Am Ende wird natürlich auch dieser Fall gelöst und alle können sich wieder angenehmeren Dingen widmen.

Mein Fazit:

Dunkles Lavandou von Remy Eyssen ist ein spannender Urlaubskrimi mit vielen, ausführlichen Beschreibungen von Land und Leuten. Ich fühlte mich nicht nur wirklich gut unterhalten sondern auch ein bisschen in Urlaubsstimmung versetzt.

Buchinfos
  • Titel: Dunkles Lavandou
  • Autor: Remy Eyssen
  • Verlag: Ullstein Verlag
  • Genre: Krimi
  • Erscheinungsdatum:     2020
  • ISBN: 978-3-548-29127-7
  • Form: TB, 496 Seiten
  • Preis: 9,99
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1 Kommentare

  1. […] Über Le Lavandou liegt der Duft von Pinien und Sonnencreme. Die Vorbereitungen für eine geschäftige Saison in dem südfranzösischen Urlaubsort laufen auf Hochtouren, als eine grauenhafte Entdeckung die Gemeinde erschüttert: Am Strand, wo sich normalerweise Surfer tummeln, wird ein junges Paar ermordet aufgefunden. Rechtsmediziner Leon Ritter übernimmt die Obduktion: Die junge Frau wurde vor ihrer Ermordung missbraucht, und es hat den Anschein, dass der Täter ihren Partner zum Zuschauen gezwungen hat. Der Rechtsmediziner und seine Lebensgefährtin Capitaine Isabelle Morell ermitteln zunächst im Umfeld der Opfer. Doch dann wird ein weiteres Liebespaar auf dieselbe Weise getötet. Hat Le Lavandou es mit einem sadistischen Serientäter zu tun? […]

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