5 spannende Krimis aus Italien – Ich habe ja was über für – sagen wir mal – den Großraum Mittelmeer. Bei den 5 spannende Frankreich-Krimis in Serie waren es ja meist deutsche Autoren mit französischen Pseudonymen, die in ihren Büchern ihre Liebe zur französischen Küste zum Ausdruck brachten und mich auch immer wieder dazu brachten, mich in diese Küstenorte zu verlieben.
Mafia und Co
Im Jahr 2018 habe ich aber auch eine ganze Reihe italienischer Autoren (darunter auch diverse Wahl-Italiener) gelesen und war wirklich begeistert. Hier hat man dann in den Schilderungen oft eine ganz andere Authentizität,vielleicht weil diese eben doch noch mal ein ganz anderes Verhältnis zu ihrem Land, ihrer Stadt haben, weil sie eben nicht nur Urlaub dort machen. Oft geht es um mafiöse Strukturen – nicht, dass ganz Italien nur aus der Mafia besteht, beileibe nicht – aber diese Strukturen sind schon oft ein wesentlicher Bestandteil des Lebens dort und da ich nun mal Krimis und Thriller lese, eben auch oft genug Bestandteil meiner Lieblingsbücher.
Sandrone Dazieri
Mit Dante Torres und Colomba Caselli hat der Autor mir zwei ganz besondere Ermittler beschert. Beide sind, aus unterschiedlichen Gründen schwer traumatisiert, arbeiten aber gerade deswegen unglaublich gut zusammen. Ich habe jedenfalls beide fest in mein Herz geschlossen. Normalerweise steh ich so gar nicht auf die Sorte “schwer traumatisierte Ermittler” – aber die beiden sind eben mal so ganz anders. Einen festen Handlungsort gibt es nicht, die Ermittlungen ziehen in beiden Fällen wirklich große Kreise. Beide Bände sind sehr actionreich, aber trotzdem sehr intelligent konstruiert, so dass sich Action und Ermittlungsarbeit gut ergänzen und relativ ausgewogen daher kommen. Ich hoffe, dass ich von den beiden noch viel lesen werden….
Donato Carrisi
Bei den Büchern von Donato Carrisi bin ich immer ein bisschen hin und her gerissen. Die Geschichten mit Mila Donato Carrisi als Protagonistin haben es mir wirklich angetan. Ich finde sie super-spannend und halte sie für echte Pageturner – allerdings verwirrt mich der Autor mit seinen anderen Büchern gerne mal ein bisschen. Der Seelensammler folgt mal einem ganz anderen, ganz neuem Konzept – einem, dass mir nicht gefiel, aber das macht ja nichts. Die beiden nachfolgenden Bücher sind wieder eher klassische Thriller und nun hoffe ich noch immer, dass Mila Vasquez auch mal wieder in Erscheinung tritt. Bei diesem Autor gefällt mir also nicht jedes Buch, aber das muss ja auch nicht sein…
Fabio Paretta
Okay – Fabio Paretta ist eigentlich nur zur Hälfte Italiener oder eben angeheirateter Italiener – aber immerhin lebt und arbeitet er seit etlichen Jahren in Süditalien. Seinen beiden Krimis merkt man vor allen aber die Liebe zu Sizilien an, eine Liebe, die aber die Schattenseiten nicht verdrängt. Der Autor hat eine für mich großartige Gabe Menschen, Orte, Begebenheiten so eindringlich und lebendig zu schildern. dass ich mich nach kurzer Zeit fühle, als würde ich selber durch Neapel schlendern. Auch viele kleine, typisch sizilianische Alltagsrituale und -angewohnheiten finden bei ihm Beachtung und Erwähnung. Sein Commissario Franco De Santis ist schon ein bisschen vom Schicksal gebeutelt, aber er ist dabei italienisch positiv geblieben, was ich sehr schätze. Auch diese Reihe möchte ich auf jeden Fall fortgeführt sehen.
Ann Baiano
Ann Baiano ist bei meinen italienischen Autoren eher die Ausnahme, sie hat zwar mal für 4 Jahre in Palermo gelebt, ist aber keine Italienerin – noch nicht einmal angeheiratet. Aber man merkt ihren Geschichten an, dass sie sich viel und ausgiebig mit Sizilien und ihrer ehemaligen Wahlheimat Palermo beschäftigt hat. Viele reale, historische Dinge fließen in ihre bisher erschienen drei Krimis um den Journalisten Luca Santangelo ein und auch diesen Aspekt mag ich bei Krimis wirklich gerne, schon alleine, weil ich auf Geschichte stehe und gerne etwas dazu lerne. Sizilien und Palermo sind auch sehr geschichtsträchtig und eigentlich findet man aus allen Epochen der Menschheit dort Zeugnisse.
- Sizilianisches Blut
- Sizilianische Rache
- Sizilianisches Verderben
Giuseppe Furno
Mit dem Privatdetektiv Fabio Gracco startet Giuseppe Furno eine ganz neue Krimireihe, die ich tatsächlich mal von Band Eins an verfolgen kann. Mit diesem Protagonisten kann man ganz wunderbar Rom erkunden und verschwiegene Ecken dort entdecken, was mir bisher wirklich viel Spaß gemacht hat. Ein bisschen weniger Straßennamen wären nett gewesen, aber gestört hat mich das auch nicht so sehr. Dafür vermittelt der Autor ganz wunderbar das Feeling im aufgeheizten sommerlichen Rom, in dem die meisten Menschen ihre Aktivitäten dank der Hitze in die Nachtstunden verlegen oder auf ein Minimum reduzieren. Ich bin gespannt, was Fabio Grecco noch so erleben wird…