Krimi/Thriller
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[Rezension] Blutiges Schweigen

Blutiges Schweigen

Blutiges Schweigen von Tim Weaver ist der zweite Band einer Reihe um den ehemaligen Journalisten David Raker. Das erste Buch fand ich ausgesprochen spannend und hatte, Gott sei Dank, mir auch die anderen Teile gleich mitgekauft. Da gebrauchte Bücher ja nur wenig kosten, fand ich das Risiko echt überschaubar

Blutiges Schweigen

Tim Weaver

Megan Carver, die Tochter von Caroline und James Carver,  ist seit  über einem halben Jahr spurlos verschwunden. Da die Eltern mehr und mehr den Eindruck haben, die Polizei habe den Fall zu den Akten gelegt, wenden sie sich an David Raker. Relativ schnell findet er Spuren und Hinweise über den vermissten Teenager, denen er nachgeht – aber auch jede Menge Lügen, die ihm die Arbeit erschweren. Unerwartete Hilfe bekommt er von einem  Detective dessen Tochter ebenfalls verschwunden ist.

Jedes Jahr verschwinden in Großbritannien zweihunderttausend Menschen – dreißigtausend alleine in London -, doch am medienwirksamsten ist es immer noch, wenn es sich um ein weißes junges Mädchen aus einer Mittelschichtfamilie mit verheirateten Eltern handelt. Blutiges Schweigen, S. 9

Mein Eindruck:

Es geht heftig weiter

Störrisch und eigensinnig

David Raker, den ich schon in Tim Weavers ersten Roman Totgesagt kennengelernt habe, ermittelt weiter. In seiner störrischen, eigensinnigen und manchmal beinahe selbstzerstörerischen Art nimmt er sich auch des Falles von Megan Carver an und gräbt unerbittlich jedes noch so gut gehütete Geheimnis des Teenagers und den Menschen in ihrer Umgebung aus. Wirklich beliebt macht er sich damit eher selten.

Alles nur Schein

Die heile Fassade der Eltern Carver bekommt schnell Risse und auch die Geschichte des braven, schüchternen Teenies bröckelt immer weiter. Megan rebellierte gegen die bürgerliche Welt der Eltern, verliebt sich in den „falschen“ Mann und auch die Eltern haben so ihre Geheimnisse voreinander. Als Megan in diesem schwierigen Klima dann ihrem Entführer begegnet nimmt das Schicksal seinen Lauf. Manchmal frage ich mich schon, wieso die Polizei all diese Hinweise nicht gefunden hat und Megans „Doppelleben“ nicht aufgedeckt hat. Wieso schafft ein Reporter, was die Hüter von Recht und Ordnung nicht schaffen?

Doppelgänger

Hartnäckig und penetrant ermittelt Raker immer mehr Einzelheiten aus Megans Leben und die ganze Geschichte wird immer mysteriöser. Zeugen verschwinden oder sterben, bevor sie eine Aussage machen können und alle Spuren führen zu einem Serienkiller, der bereits vor hundert Jahren verstorben ist. Aber wer ist der Mann, der diesem Killer wie aus dem Gesicht geschnitten ist und in verschiedenen Videosequenzen immer wieder auftaucht? Was haben die vor gut einem Jahrhundert begangenen Verbrechen mit Rakers aktueller Ermittlung zu tun?

Jede Menge Personen

Neben den verschwunden Zeugen tauchen jede Menge Personen auf, die mir manchmal ein bisschen die Übersicht nehmen, allerdings schafft es Tim Weaver nach und nach alle Personen und Handlungsfäden sinnvoll zusammen laufen zu lassen. Im Gegensatz zum ersten Buch baut sich das Ende oder der Showdown nicht langsam auf, sondern das Duell mit dem sehr genialen und ebenso gnadenlosen Täter kommt eher hammerschlagmäßig. Zugegeben, der Einstieg ins Buch war eher etwas langwierig, aber dennoch nie langweilig und ich konnte von Anfang an ganz gut mitraten. Allerdings haben die Wendungen im Plot meine feinen, kleinen Überlegungen und Vermutungen immer wieder über den Haufen geworfen.

Das finale Duell

Dieses allerletzte Duell hat es dann aber wirklich in sich – nicht ganz so brutal und blutig wie in Totgesagt, aber trotzdem geht es unter die Haut und als Leser erfahre ich nicht nur viel über den Täter, sondern eben auch über den Ermittler. Tim Weaver hat es (wieder einmal) geschafft, dass ich die letzte Hälfte des Buches ziemlich in einem Rutsch gelesen habe und mit seinem Helden tatsächlich mit gefiebert habe. Aber da ich ja wusste, dass es auch einen dritten und vierten Band mit David Raker gibt, konnte ich meine Fingernägel schonen…

Mein Fazit:

Blutiges Schweigen von Tim Weaver ist ein gut durchdachter, sehr spannender Thriller, der eher behäbig beginnt, aber durch seine Wendungen bis zum bitteren Ende spannend bleibt. Auf jeden Fall ein Pageturner!

Buchinfos
  • Titel: Blutiges Schweigen
  • Originaltitel: Dead Tracks
  • Autor: Tim Weaver
  • Übersetzer/in: Karin Dufner
  • Verlag: Goldmann (leider nur noch gebraucht zu bekommen)
  • Genre: Thriller/Krimi
  • Erscheinungsjahr: 2012
  • ISBN: 978-3-641-08338-0
  • Form: TB,  510  Seiten
  • Preis: 8,99 €  
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