Blauer Montag von Nicci French ist der Start in eine neue Reihe um die Psychotherapeutin Frieda Klein. Grundsätzlich bin ich ein Fan von Reihen und deshalb versuche ich diese natürlich auch. Ich mochte vor allem die Einzelbände Der Glaspavillon und Der Sommermörder und habe dadruch natürlich auch bestimmte Erwartungen an das Buch.
Blauer Montag
Nicci French
Frieda Klein ist Psychotherapeutin mit einer kleinen Praxis mitten in London. Zu ihren Patienten gehört auch Alan Dekker, der wegen seines unerfüllten Kinderwunsches bei ihr in Behandlung ist. Jedes Detail des Sohnes, den er sich sehnlichst wünscht, bespricht er in den Sitzungen mit Dr. Klein. Als das spurlose Verschwinden des fünfjährigen Matthew durch die Presse geht, stellt Frieda Klein mit Entsetzen fest, dass dieser Junge haargenau dem Kinderwunsch ihres Patienten entspricht. Unsicher ob sie das richtige tut, wendet sie sich mit ihrer Vermutung an die Polizei.
In solchen Nächten, in denen sie nicht schlafen konnte, genoss sie es, endlos dahin zumarschieren und auf diese Weise das ganze Zeug aus ihrem Kopf herauszubekommen. Blauer Montag, Nicci French
Mein Eindruck:
Kein leichter Start …
Leise Töne
Blauer Montag ist ein Thriller der eher leisen und bedächtigen Töne. Es fließt kaum Blut, es passieren wenige Grausamkeiten, aber trotzdem versteht Nicci French es die Spannung gut aufrecht zu erhalten. Es gibt zwischendurch immer mal ein paar kleinere Passagen, die ich eher langatmig fand – aber da dies der erste Teil einer Reihe ist, gilt es natürlich auch erst mal die Protagonisten einzuführen
Jeder kann der Täter sein
Diese Protagonisten sind recht zahlreich und werden sehr oft und detailreich beschrieben. In der Hauptsache hat man es aber als Leser mit Dr. Frieda Klein, DCI Malcom Karlsson und natürlich Matthew, dem entführten Jungen zu tun. Je mehr man aber auch die anderen Charaktere kennenlernt, umso misstrauischer wird man. Zum Ende hin, die Auflösung in Sicht, tummeln sich immer mehr Personen in dem Buch, denen man die Tat auf jeden Fall zutraut.
Die Abgründe des Lebens
Das Autorenduo Nicci Gerrard und Sean French sind wahre Meister darin, all die kleinen und großen Abgründe des Lebens aufzudecken. Geschickt säen sie diese kleinen Hinweise, die jemanden ganz schnell in unserer Vorstellung zu Serienmörder werden lassen. Obwohl Dr. Klein auch ihre ganz persönlichen, dunklen Geheimnisse mit sich herumträgt, bleibt sie übrigens die einzige, die ich nicht verdächtigt habe. Obwohl ich am Ende einen ganzen Haufen mögliche Täter ausgemacht habe, hat mich dann die Auflösung doch geschockt. Aber so soll das ja auch sein.
Ein bisschen jammern
Grundsätzlich mag ich Nicci Frenchs eher langsame, bedächtige Art eine Geschichte zu erzählen, trotzdem finde ich am Anfang des Buches wäre etwas weniger mehr gewesen. Irgendwann ist der x-te nächtliche, gedankenträchtige Spaziergang von Frieda Klein einfach nicht mehr interessant. Dazu kommt, dass mir der eigentliche Fall, die Entführung des kleinen Matthew, ein bisschen zu kurz kommt.
Mein Fazit:
Blauer Montag von Nicci French ist eine sehr subtil aufgebaute Geschichte, ganz wenig blutige Details und dafür haufenweise Verdächtige. Wer eher langsam erzählte Geschichten mag, ist mit Blauer Montag von Nicci French auf jeden Fall gut bedient!
- Titel: Blauer Montag
- Originaltitel:Blue Monday
- Autor: Nicci French
- Übersetzer/in: Birgit Moosmüller
- Verlag: Penguin Verlag
- Genre: Thriller
- Erscheinungsjahr: 2012
- ISBN: 978-3-328-10245-8
- Form: TB, . 464 Seiten
- Preis: 10,00 €
- Blauer Montag
- Eisiger Dienstag
- Schwarzer Mittwoch
- Dunkler Donnerstag
- Mörderischer Freitag
- Böser Samstag
- Blutroter Sonntag
- Der achte Tag