Krimi/Thriller
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[Rezension] Der Giftzeichner

Der Giftzeichner

Der Giftzeichner von Jeffery Deaver habe ich schon vor einiger Zeit gelesen. Ich bin ja ein bekennender Deaver-Fan – oder vielleicht doch eher ein Rhyme-Fan – wer weiß das schon so genau, jedenfalls liebe ich seine Lincoln-Rhyme-Reihe. Seine sehr akribische Art, sowohl in Rhymes Arbeit, als auch in Deavers Schreibstil finde ich wirklich angenehm und gut zu lesen. Ausführliche Beschreibungen, wenn sie gut sind und hier sind sie das, sind ja sowieso mein Ding.

Der Giftzeichner

Lincoln Rhyme 11

Jeffery Deaver

New York ist eine alte Stadt und in alten Städten gibt es jede Menge alte und neue Versorgungstunnel. In einem dieser Tunnel, der unter einer Modeboutique verläuft, findet man die Leiche von Chloe Moore. Ihr Mörder hat sie mit einer Tätowierung getötet, indem er statt Tinte Gift benutzt hat – und die tätowierte Botschaft lässt darauf schließen, das Chloe Moore nur der Anfang war. Lincoln Rhyme und sein Team erhalten den Auftrag den Fall zu lösen und den Täter zu stoppen.

Dann wieder ein Scharren. Diesmal kam es ihr wie ein Schuh vor, der über den sandigen Beton schlurfte. Scheiße. Jetzt reicht’s. Nichts wie weg hier. Doch praktisch im selben Moment, bevor sie auch nur ansatzweise kehrtmachen konnte, stürzte er sich von hinten auf sie und knallte ihren Kopf gegen die Wand. Der Giftzeichner, S. 12

Mein Eindruck:

Körperschmuck mal völlig anders…

Der Einstieg

Den Einstieg in Jeffery Deavers Thriller Der Giftzeichner fand ich ein bisschen schwierig. Verschiedene Handlungsstränge und Anspielungen auf ein älteres Buch der Reihe, dass ich nicht gelesen hatte, verwirrten mich ein bisschen. Aber mit jeder Seite wurde ich mehr ins Geschehen hineingezogen und fiel auf die eine oder andere falsche Fährte rein, die Deaver gewohnt lässig legte.

Routine und Überraschung

Lincoln Rhyme und seine Partnerin Amelia Sachs ermitteln gewohnt routiniert, manchmal für meinen Geschmack ein bisschen zu routiniert, was es mit dem Gift, den Tätowierungen und den darin versteckten Botschaften auf sich haben könnte. Sie kommen dem Täter immer näher, was für Lincoln Rhyme und sein Team nicht ohne Konsequenzen bleibt. Als Leser dachte ich auch, ich komme dem Täter und dem Motiv immer näher – naja, dachte ich jedenfalls. Am Ende war ich ziemlich überrascht wer es war und warum er tat, was er tat.

Echtes Teamwork

Neben dem sehr komplexen Fall gefiel mir besonders gut, wie das Verhältnis des Ermittlerteams untereinander geschildert wurde, vor allem die Beziehung von Sachs und Rhyme. Gar nicht kitschig oder sentimental und trotzdem konnte man immer wieder merken, dass sie einander viel bedeuten. Auch sonst passte die Chemie des Teams gut und alle arbeiteten präzise wie ein Uhrwerk miteinander. Die Mitarbeiter ersetzten Rhymes krankheitsbedingt fehlende Beweglichkeit und er tat, was er am besten kann – schlussfolgern.

Spannendes, überraschendes Ende

Die Lösung des Falles hat mich dann zum Schluss doch überrascht. Diesen Täter hatte ich so gar nicht auf dem Schirm, genauso wenig wie seine Beweggründe. Schlussendlich relativieren sich diese dann aber ganz am Ende, also quasi am Ende nach dem Ende, wieder. Das zu erklären ist aber wirklich schwierig, das muss man einfach gelesen haben.

Schreibstil

Jeffery Deavers Schreibstil in Der Giftzeichner ist genau der Schreibstil, den ich liebe. Ruhig, gepflegt, meist sachlich und klug, aber wenn es darauf ankommt durchaus auch mal emotional. Hintergrundwissen, in diesem Fall hauptsächlich über Gifte und Tätowierungen, wird so vermittelt, dass man etwas lernt, beinahe ohne es zu merken.

Mein Fazit:

Ein absolut lesenswerter, hochspannender Thriller! Wer intelligente, komplexe Fälle und eine gepflegte Schreibweise liebt, sollte Der Giftzeichner unbedingt lesen. Wer Zeit genug hat, sollte sich vielleicht auch ältere Deaver-Bücher wie „Der Knochenjäger“ oder „Der gehetzte Uhrmacher“ zu Gemüte führen, ich werde es auf jeden Fall nachholen.

Buchinfos
  • Titel: Der Giftzeichner
  • Originaltitel: The Skin Collector
  • Autor: Jeffery Deaver
  • Übersetzer/in: Thomas Haufschild
  • Verlag: Blanvalet
  • Genre: Thriller/Krimi
  • Erscheinungsjahr: 2015
  • ISBN: 978-3-7645-0538-7
  • Form: gebunden,  576  Seiten
  • Preis: 19,99 €
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