Krimi/Thriller
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[Rezension] Gefährlicher Lavendel

Gefährlicher Laven

Gefährlicher Lavendel von Remy Eyssen lässt einen deutschen Gerichtsmediziner bereits das dritte Mal in der Provence ermitteln. Ich mag diese Reihe um Leon Ritter, den Gerichtsmediziner, der die ruhige Provence dem Ruhm in Deutschland vorzieht. Es gibt diese Autoren, von denen man von vorneherein weiß, dass einem gefallen wird, was sie schreiben – Remy Eyssen gehört dazu. Ich liebe seine Art, die Umgebung zu beschreiben, in der Dr. Ritter unterwegs ist. Es ist jedes Mal wie ein kleines bisschen Urlaub, auch für mich

Gefährlicher Lavendel

Remy Eyssen

In Le Lavandou werfen große Dinge ihren Schatten voraus. Eine große Parade steht an und alle mögliche Leute müssen dabei helfen. Da kommen Tote eher ungelegen, noch dazu wenn sie übel zugerichtet wurden und es wird nicht bei dem einen Toten bleiben. Leon Ritter bekommt mehr Arbeit, als ihm lieb ist und auch die Polizei hat alle Hände voll zu tun. Die Toten sind keine Unbekannten in Le Lavandou, was die Fälle sehr brisant macht. Auch sonst gibt es reichlich Unstimmigkeiten…

Hinter den rotbraunen Dächern des kleinen Küstenortes glitzerte das Meer in der Morgensonne. Leon blieb einen Moment stehen, er atmete tief ein und hatte das Gefühl, dass er das Wasser riechen konnte. War er nicht genau deswegen hierhergekommen? Gefährlicher Lavendel, S.12

Mein Eindruck

Ärger im Paradies…

Gewohnte Aufteilung

Wie gewohnt ist auch Gefährlicher Lavendel in viele kleine Kapitel aufgeteilt. Ständig wechselnde Sichtweisen lassen keine Langeweile aufkommen, sondern beleuchten alles ganz genau von allen Seiten. Auch die Tätersicht kommt, wenn auch eher knapp, immer mal wieder zum Zug. Garniert wird das Ganze mit liebevollen Beschreibungen des Landes, der Leute und deren Eigenarten. Man möchte gar nicht glauben, dass hier so etwas wie ein Mord passieren kann – kann aber Gott sei Dank doch.

Brutale Morde

Die Morde haben es wieder einmal in sich und wieder einmal steht Dr. Ritter erst einmal auf etwas verlorenem Posten. Aber er findet dann doch erstaunliches heraus, viele seiner Informationen stammen übrigens vom örtlichen Boule-Platz. Die Polizei will gar nicht wirklich hören, was er so herausgefunden hat und das schreit natürlich nach Dr. Ritters Eigeninitiative. Auslöser für all die grausigen Verbrechen ist ein noch viel grausameres Geschehen in der Vergangenheit und weil das niemand hören möchte, stochert der penible Rechtsmediziner um so genauer nach. Das er dabei auch auf seine Eigensicherung verzichtet ist vielleicht nicht ganz so gut.

Parallelen

Das “Rahmenprogramm” für die Morde bildet zum Einen besagter Umzug, der alle immer wieder Beschäftigt. Zum Anderen kommen die üblichen Probleme allein erziehender Mütter hier zum Tragen – ein immer wieder dankbares Thema. Das dann gewisse parallelen zwischen Lilous, Ritters Quasi-Stieftochter, momentanen Freunden und den Geschehnissen vor über zwanzig Jahren konstruiert werden fand ich ein bisschen unnötig. Natürlich kommt auch das Kompetenzgezicke im Revier nicht zu kurz, was mir wiederum viel mehr Spaß macht.

Mein Fazit:

Gefährlicher Lavendel ist gewohnt gute Krimikost. Unterhaltsam, spannend, mit  leicht perfiden Morden und einem erst einmal rätselhaften  Motiv in der Vergangenheit. Dazu eine malerische Landschaft und ein bisschen Beziehungsglück für den Protagonisten – so machen Krimis auch Spaß!

Buchinfos
  •  Titel: Gefährlicher Lavendel
  •  Autor/in: Remy Eyssen
  •  Verlag: Ullstein Verlag
  •  Genre: Krimi
  •  Erscheinungsjahr: 2017
  •  ISBN:  978-3-548-289-069
  •  Form: TB,  496 Seiten
  •  Preis: 9,99 €

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