Krimi/Thriller
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[Rezension] Das Teufelsspiel

Das Teufelsspiel

Das Teufelsspiel von Jeffery Deaver setzt die Reihe um den genialen Ermittler Lincoln Rhyme zum sechsten Mal fort. Wie bei beinahe jeder Reihe setzen auch hier natürlich dann und wann auch mal leichte Ermüdungserscheinungen ein, aber nach wie vor liebe ich Deavers Ideen und seinen Schreibstil. Ich mag es, mich immer wieder auf falsche Fährten setzen zu lassen.

Das Teufelsspiel

Jeffery Deaver

In einer New Yorker Bibliothek entgeht die 16jährige High-School-Schülerin Geneva Settle nur knapp einem Mordanschlag. Mit einem Trick schafft die Schülerin es, ihm zu entkommen. Auch wenn die Spuren am Tatort auf eine versuchte Vergewaltigung hindeuten, sind sich  Lincoln Rhyme und Amelia Sachs schnell sicher, es mit einem Profikiller zu tun zu haben. Aber wieso ist der hinter der Schülerin her? Hängt es vielleicht mit Genevas Recherchen zu einem 140 Jahre alten Fall zusammen?

In Wahrheit befand sie sich fast hundertvierzig Jahre später in einer menschenleeren Bibliothek, gelegen im vierten Stock des Museums für afroamerikanische Kultur und Geschichte an der Fünfundfünfzigsten Straße in Midtown Manhattan. Das Teufelsspiel, S. 12

Mein Eindruck:

Als Leseratte lebt man gefährlich

Schulprojekt

Die Schülerin Geneva Settle ist für ein Schulprojekt auf der Suche nach Informationen über ihren Vorfahr Charles Singleton. Der war ein ehemaliger Sklave, kämpfte im Bürgerkrieg, kannte den ebenfalls ehemaligen Sklaven und Schriftsteller Frederick Douglass und sprach in einigen alten Briefen von einem Geheimnis. Genau dieses Geheimnis möchte Geneva nun lüften und verbringt deshalb noch mehr Zeit als sonst in Bibliotheken.

Lesebegeistert

Eine lesebegeisterte Schülerin wie Geneva ist mir natürlich gleich sympathisch und gemeinsam mit den Ermittlern stürze ich mich natürlich auf jeden Hinweis zu dem Mann, der versucht hat Geneva in einer Bibliothek zu erschießen. Schnell erhärtet sich der Verdacht, dass der Kerl ein Profikiller war und Geneva immer noch in Gefahr schwebt.

Wortgefechte

Wegen der immer noch drohenden Gefahr, versucht nun jeder das Mädchen zu beschützen – was einem rebellischen Teenager nun mal einfach nicht gefallen kann. Sie wehrt sich mit Händen und Füßen gegen die Einschränkungen und liefert sich eine ganze Reihe Wortgefechte mit Lincoln Rhyme. Die kleinen Scharmützel sich ausgesprochen witzig, das Geneva ein ausgesprochen intelligentes Mädchen ist.

Altbewährtes

Aufbau und Struktur sind bei der Lincoln-Rhyme-Reihe immer gleich und die obligatorische Ermittlungstafel steht auch immer im Mittelpunkt des Ganzen. Ein Großteil der Ermittlungen befasst sich mit forensischen Beweisen, logisch, denn darin ist Lincoln Rhyme ja der absolute Experte. Ich finde das auch, zu meinem eigenen Erstaunen, immer wieder spannend.

Nebenschauplätze

Es gibt aber auch eine ganze Reihe Nebenschauplätze, die sich nicht unmittelbar mit der Tat befassen. Zum einen geht es um Rhymes persönliche Situation, die weiterhin verbessert und zumindest die Hoffnung auf ein bisschen mehr Mobilität bietet, Zum anderen bekommen ich als Leser ein wenig mehr Einblick in das Seelenleben der Protagonisten, die ein bisschen mehr am Rand existieren, wie z.B. der Polizist Lon Selitto.

Positiv

Besonders positiv aufgefallen ist mir, dass es mittlerweile immer mehr wirklich starke Frauen in dieser Reihe gibt. Amelia Sachs ist natürlich schon von Anfang an dabei, aber auch die Illusionistin Kara, die mir ja schon in Der faule Henker begegnet ist, beweist wieder einmal ihre Nerven- und Charakterstärke. Die clevere und unerschrockene Geneva Settle reiht sich da nahtlos ein und beweist.

Mein Fazit:

Das Teufelsspiel von Jeffery Deaver ist eine spannende Fortsetzung dieser Reihe und bietet das gewohnte Verwirrspiel, etliche falsche Fährten und einen grummeligen Lincoln Rhyme, der sich gelegentlich einer wortgewandten 16jährigen gegenüber geschlagen geben muss.

Buchinfos
  • Titel: Das Teufelsspiel
  • Originaltitel: The Twelfth Card
  • Autor/in: Jeffery Deaver
  • Übersetzer/in: Thomas Haufschild
  • Verlag: Blanvalet Verlag
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2007
  • ISBN: 978-3-7341-0901-0
  • Form: TB,  544 Seiten
  • Preis: 10,00 €

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