Schlussblende von Val McDermid ist der zweite Band aus der Reihe um den Psychologen Tony Hill und DI Carol Jordan. Ich mag Val McDermids Art, die Dinge und Personen zu beschreiben – aber vor allem mag ich Hill und Jordan. Bisher sind die beiden mir noch nicht langweilig geworden und das will was heißen.
Schlussblende
Val McDermid
Tony Hill ist Psychologe und Profiler. Mehr oder weniger nebenbei bildet er Polizeinachwuchs darin aus, Täterprofile zu erstellen. Zu Übungszwecken erhalten die Nachwuchs-Profiler die Daten und Informationen von 30 verschwundene Mädchen, die auf den ersten Blick nicht miteinander zu tun haben. Die ehrgeizige Shaz Bowman glaubt bald bei sieben der Mädchen Ähnlichkeiten entdeckt zu haben. Ihr Verdacht fällt auf einen bekannten Fernsehstar, als aber niemand ihr glauben will, ermittelt sie einfach selber weiter. Plötzlich scheint Shaz verschwunden zu sein und als Tony Hill zu ihrer Wohnung fährt um nach ihr zu sehen macht er eine grausige Entdeckung.
Mord ist wie Magie, dachte er. Die Geschicklichkeit seiner Hand hatte das Auge bisher noch immer getäuscht, und dabei sollte es auch bleiben. Schlussblende, S. 5
Mein Eindruck:
Man kommt sich irgendwie näher …
Unabhängig
Schlussblende kann man getrost auch als Einzelband lesen, denn er baut nicht auf den ersten Band auf. Wirklich wichtige Zusammenhänge werden natürlich kurz erläutert, so dass man nichts Wichtiges verpasst. Aber mir persönlich macht es meist viel Spaß, den Charakteren einer Serie von Beginn an zu folgen – so wie bei Hill und Jordan auch.
Anders
Aber bei diesem Buch ist ohnehin so manches anders als beim Vorgänger. Als Leser weiß ich von Anfang an, wer hier der Mörder ist. Erst habe ich ein bisschen gezweifelt, ob sich für mich dann die Spannung über das gesamte Buch hinweg halten kann – kann sie aber, ganz problemlos sogar.
Verzweiflung
Val McDermid lässt ihre Leser hier ganz eindringlich an der Verzweiflung Tony Hills teilhaben, der immer wieder vergeblich versucht die Polizei von seinen Erkenntnissen zu überzeugen. Zwischendurch tat er mir wirklich richtig leid und ich war schon versucht zumindest Carol Jordan anzuflehen auf Tony zu hören.
Großspurigkeit
Ganz anders sieht es da bei dem Mörder aus, der recht großspurig daherkommt und da ich auch an seinen Gedanken teilhaben kann, könnte ich ihn meistens erwürgen. Der Gedanke, das er vielleicht vollkommen unbehelligt davon kommen könnte verursacht mit – ganz unfiktiv – fast einen Brechreiz. Auch in der Realität kommen Täter ja immer wieder ohne oder nur mit geringen Strafen davon.
Mein Fazit:
Schlussblende von Val McDermid ist ganz anders aufgebaut wie der erste Band, aber es ist mindestens genauso spannend.Ich werde sicherlich auch noch die anderen Bände der Reihe lesen. Auch hier wird allerdings nicht mit grausamen Beschreibungen gespart, wenn auch nicht ganz so heftig wie in Das Lied der Sirenen.
- Titel: Schlussblende
- Originaltitel: The Wire in the Blood
- Autor/in: Val McDermid
- Übersetzer/in: Klaus Fröba
- Verlag: Droemer Knaur Verlag
- Genre: Thriller
- Erscheinungsjahr: 2008
- ISBN: 978-3-426-50248-8
- Form: TB, 480 Seiten
- Preis: 10,99 €