Krimi/Thriller
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[Rezension] Bloodless – Grab des Verderbens

Bloodless Grab des Verderbens

Bloodless – Grab des Verderbens von Douglas Preston und Lincoln Child ist zwanzigste Teil um den Kultermittler Aloysius Pendergast und seine Entourage. Ich habe jedes Buch der Reihe gelesen, manche fand ich besser, manche weniger gut, manche fand ich auch einfach sensationell gut – aber ich habe mich immer gut unterhalten gefühlt. Das ist auch genau das, was ich möchte, wenn ich mir einen Roman, Krimi oder Thriller kaufe – wenn es mir um tatsächliche Informationen geht, dann lese ich ein Sachbuch. Dieses Mal enttäuschte Mr. Pendergast mich allerdings ein bisschen.

Bloodless – Grab des Verderbens

Aloysius Pendergast 20

Douglas Preston & Lincoln Child

In Savannah, im Süden der USA, sieht die Polizei sich plötzlich mit auffallend blutleeren Leichen konfrontiert. Ist vielleicht tatsächlich etwas an der alten Legende vom “Vampir von Savannah” dran? Special Agent Pendergast und sein Partner Agent Coldmoon werden auf diesen bizarren Fall angesetzt und entdecken schon bald einen recht ungewöhnlichen, wenn auch eher losen, Zusammenhang mit einem sehr spektakulären Fall aus den 70er Jahren. Aber es gibt noch viel mehr mysteriöse Dinge, die von Pendergast und Coldmoon geklärt oder entzaubert werden müssen.

Flo Schaffner war alles andere als glücklich über die neuen Uniformen, die die Northwest Orient Airlines ihren Stewardessen aufzwang – insbesondere über die Narrenkappe mit dem Schirm und den Ohrenklappen, mit der sie wie Donald Duck aussah. Nichtsdestotrotz stand sie mit strahlendem Lächeln an der Tür von Flug 305 von Portland nach Seattle, begrüßte die eintretenden Passagiere und kontrollierte deren Tickets. Bloodless, S. 7

Mein Eindruck:

Viel hilft nicht immer viel

Blutleer

Pendergast und sein Partner Coldmoon  werden direkt im Anschluss an einen erfolgreich abgeschlossenen Fall in Florida in das gar nicht mal so weit entfernte Savannah geschickt. Hier hat der örtliche Polizeikommandant Alanna Delaplane es mit einem erschreckenden Phänomen zu tun – nämlich mit völlig blutleer auftauchenden Leichen. Das erste, was dazu natürlich jedem einfällt, sind Vampire und genau deshalb ist es genau der richtige Fall für Special Agent Pendergast.

Schaulustige

Natürlich sprechen sich solche mysteriösen Todesfälle schnell herum und in kürzester Zeit wimmelt es nur so von merkwürdigen Schaulustigen und selbsternannten Experten. Angestachelt werden die gerüchte nicht zuletzt von. Daisy Fayette, einer lokalen Historikerin, die gerne und viel Interviews, z.B. dem Team der Netflix-Dokumentarfilmer, gibt. Wie immer ist Pendergast zuerst einmal allen möglichen und unmöglichen Erklärungen gegenüber offen. Grundsätzlich schätze ich das an ihm, hier war es aber schon ein bisschen drüber.

Phantom

Der Einstieg in die Geschichte wirkt ein bisschen – sagen wir mal deplaziert? Da geht es um D. B. Cooper ein nicht identifizierter Entführer einer Boeing 727 im November 1971. Mit 200.000 US-Dollar Lösegeld an seinem Körper sprang er, irgendwo über einer bergigen Landschaft bei Seattle, aus einem Flugzeug. Weder von ihm noch von dem Geld hat man je wieder etwas gesehen. Hierzulande ist diese Geschichte nicht so wirklich populär und es dauerte schon ziemlich lange, bis ich herausfand, was diese Geschichte denn nun mit den blutleeren Leichen respektive den Vampiren zu tun hatte. Aber es gibt da tatsächlich einen Zusammenhang, versprochen.

Charaktere

Natürlich bevölkern wieder jede Menge sehr unterschiedliche Charaktere die Szenerie. Da trifft man Blogger, Horror-Autoren und selbsternannte Experten für das Jenseits – aber der sowohl unheimlichste und gleichzeitig auf irritierende Art sympathischste Charakter war für mich Miss Frost. Miss Frost ist eine ältere Dame, die im obersten Stockwerk des Chandler House wohnt. Hier sind auch Pendergast, Coldmoon und Constance abgestiegen. Letztere trifft sich recht häufig mit Miss Frost und die beiden Damen führen großartige Gespräche miteinander, die ich immer sehr genossen habe.

Themenvielfalt

Das  D.B. Cooper-Mysterium, diverse paranormale Ermittler, ein zwanghafter Verbreiter von paranormalen Falschmeldungen, ein politischer Possenreißer der mich irgendwie an jemand Bestimmtes erinnert, Parallelwelten in unterschiedlichster Ausprägung und dann sind da ja auch immer noch die Vampire – ich fand es dieses Mal wirklich sehr dick aufgetragen. Schade, denn gerade die Entwicklung von Constance und ihre persönlichen Ängste so zu werden wie Miss Frost haben mich wirklich interessiert. So war es zwar eine einigermaßen unterhaltsame, aber nicht wirklich spannende Lektüre.

Mein Fazit:

Bloodless – Grab des Verderbens von Douglas Preston und Lincoln Child leidet für mich ein bisschen an einem Überangebot an Themen und Charakteren. Ich konnte mich an nichts wirklich festhalten und so rauschte die Geschichte schlicht an mir vorüber und blieb, was der Titel vorgab – nämlich blutleer.  Ich hoffe, beim nächsten Mal wird es wieder besser.

Buchinfos
  • Titel: Bloodless – Grab des Verderbens
  • Originaltitel: Bloodless
  • Autor: Douglas Preston & Lincoln Child
  • Übersetzer/in: Frauke Czwikla
  • Verlag: Droemer Knaur Verlag
  •  Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 2021
  • ISBN: 978-3-426-22768-8
  • Form: HC, 431  Seiten
  • Preis: 20,00 €
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