Krimi/Thriller
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[Rezension] Attic – Gefahr aus der Tiefe

Attic Gefahr aus der Tiefe

Attic von Douglas Preston und Lincoln Child ist der zweite Band der Reihe um Special Agent Pendergast. Natürlich ist es geheimnisvoll und spannend, aber auch mit einer guten Portion Gesellschaftskritik. Mein Cover sieht übrigens anders aus, aber das gibt es wohl nicht mehr.

Attic – Gefahr aus der Tiefe

Douglas Preston &  Lincoln Child

Eigentlich eher zufällig fischen Polizeitaucher zwei kopflose Leichen aus dem Hudson-River. Schnell stellt sich heraus, das eine der gefundenen Leichen zu einer seit einiger Zeit vermissten Jet-Setterin gehört, was natürlich die Presse auf den Plan ruft.  Die  Ermittlungen ergeben, dass das bedauernswerte  It-Girl bei weitem nicht das einzige Opfer ist, nur nach ebenfalls grausam ermordeten Obdachlosen kräht halt kein Hahn. Lieutenant D’Agosta wird mit der Klärung des Falles beauftragt und bekommt unerwartet Hilfe von Special Agent Pendergast.

Jetzt aber, nachdem er verbaut, vernachlässigt und als Abwasserkanal missbraucht  worden war, hatte sich der Humboldt Kill in ein stehendes, unglaublich verdrecktes Gewässer verwandelt, in das man im Laufe mehrerer Jahrhunderte alle nur erdenklichen Abfälle gekippt hat. Attic, S. 15

Mein Eindruck:

Devil’s Attic – der Dachboden des Teufels – liegt direkt unter New York…

Alte Bekannte

In Attic treffen einige altbekannte Personen aus Relic erneut zusammen – und wieder aus einem unerfreulichen Anlass. Gemeinsam versuchen Lieutenant D’Agosta, Special Agent Pendergast, Margo Green und der Reporter Blacksmith hinter das Geheimnis des vermeintlichen Kannibalen zu kommen. Dabei entdecken sie eine Welt unter der Megastadt  New York – keine mystische, sondern eine ganz reale.

Die Unterwelt

Diese Welt befindet sich weit unterhalb der Metropole und wird bevölkert von Obdachlosen, die sich ganz ähnlich wie die Stadt über ihnen organisiert haben. Aber auch sie haben Angst, vor etwas oder jemandem, der sich noch viel tiefer als sie selbst in die unterirdischen Schächte zurückgezogen hat. Aber im Gegensatz zu den oberirdischen Bewohnern haben die im Untergrund lebenden Menschen keine Lobby. Die Schilderungen der „Unterwelt“ von New York  ist beeindruckend und beinahe genauso gruselig wie die Morde.

Die High Society

Ebenso grausam, wie die Morde, ist die Tatsache, wie mit den Menschen die unter der Stadt ihr Dasein fristen, umgegangen wird. Die sogenannte bessere Gesellschaft bläst mit Hilfe der Presse  zum Angriff auf die Tunnelbewohner. Man will sie mit Polizeigewalt an die Oberfläche holen, die Tunnel fluten und damit jedes Leben dort unten vernichten.  Die bornierte und beinahe gelangweilte Haltung der Polizeiobrigkeit leistet ihren Teil zur aggressiven Stimmung gegen die Obdachlosen und so schaukelt sich alle weiter auf.

Die Vergessenen

Die Ausflüge von Pendergast und D’Agosta in das unwirtliche Tunnelsystem fand ich eigentlich spannender als den Kriminalfall. Sehr detailreich schildern Preston &Child wie es dort aussieht, wie es dort riecht und ich mag nicht vorstellen, dass es wirklich Menschen gibt, die dort leben. Auch die Beschreibung  zu Pendergasts höchst authentischer Verkleidung bei diesen Ausflügen hat mir gut gefallen. Auf jeden Fall brachte sie den einen oder anderen Schmunzler in die an sich sehr ernsthafte Geschichte.

Mein Fazit:

Attic ist eine wirklich spannende Geschichte, die beweist, dass man nicht bis ans Ende der Welt fahren muss um vergessene Orte und vor allem vergessene Menschen zu finden.

Buchinfos
  • Titel: Attic – Gefahr aus der Tiefe
  • Originaltitel: Reliquary
  • Autor: Douglas Preston & Lincoln Child
  • Übersetzer/in: Thomas A. Merk
  • Verlag: Droemer Knaur
  • Genre: Thriller
  • Erscheinungsjahr: 1999
  • ISBN: 3-426-19432-5
  • Form: TB,  548  Seiten
  • Preis: 10,99 € 

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